Korschenbroich Kleine Rennfahrer sausen in Seifenkisten durch Liedberg

Korschenbroich · Der 13-jährige Yannick Pieper aus Mönchengladbach zählt zu den Piloten, die sich sofort auf das Rennen eingelassen haben. Er ging in der grün-gelb bemalten Seifenkiste von seinem Bekannten Klaus Lehneis an den Start, die dieser in mühevoller Arbeit seit September selbst gebaut hat. Beide bildeten gestern beim beliebten Seifenkistenrennen im historischen Ortskern vom Liedberg quasi ein Team, wenn auch nur Yannick Pieper in dem kleinen Flitzer die Straßen heruntersausen durfte. Ganz schön holprig ging's da her. "Aber das Rattern auf dem Kopfsteinpflaster ist auch das, was Spaß macht", erzählte Pieper, der im vergangenen Jahr auf das Seifenkistenrennen in Liedberg aufmerksam geworden war. Nach zwei Tests stand für ihn fest: Die 90-Grad-Kurve am Ende der 250 Meter langen Rennstrecke ist die Kurve, die alles entscheidet. "Die muss man mit ordentlich Schwung durchfahren." Tatsächlich mussten die 51 Kinder im Alter von acht bis 16 Jahren, die gestern an der Kult-Veranstaltung teilnahmen, Fingerspitzengefühl an den Tag legen und jede Lenkbewegung ganz genau abstimmen. Nur so konnten einige Fahrer Spitzenzeiten von unter 27 Sekunden für die gesamte Strecke erreichen. Wichtig waren dabei vor allem gute Bremsen.

 In solchen schlicht gehaltenen Seifenkisten düsten 51 Kinder durch Liedberg.

In solchen schlicht gehaltenen Seifenkisten düsten 51 Kinder durch Liedberg.

Foto: d. ilgner

Die exakten Zeiten haben Fachleute mit Hilfe von Lichtschranken gemessen. "Wir haben die Fahrer in mehrere Altersklassen aufgeteilt. Die Fahrer, die die schnellsten Zeiten fahren, erhalten Pokale", sagte Ralf Frommen, der im Heimatverein Liedberg das Amt des Geschäftsführers innehat und das Seifenkistenrennen gemeinsam mit Dirk Armbrust aus dem Vorstand organisiert. Mit 51 Teilnehmer sei das Rennen dieses Jahr deutlich größer ausgefallen als 2016. Damals waren nur 38 Rennfahrer in selbstgebauten Wagen, die teilweise über Generationen vererbt wurden, an den Start gegangen. Begleitet wurde die Veranstaltung von einem kleinen Rahmenprogramm im Ortskern, wo viele Zuschauer "ihren" Fahrern vom Straßenrand aus zujubelten und anfeuerten. Bei der Siegerehrung gestern Abend wurden schließlich der 15-jährige Tobias Vennen als schnellster Liedberger Fahrer (26,6 Sekunden) und der ebenfalls 15 Jahre alte Peter Schmitz (25,8 Sekunden) als allgemein schnellster Fahrer beim Seifenkistenrennen 2017 ausgezeichnet.

(cka)
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