Korschenbroich Kreisseniorenhaus nimmt Flüchtlingsfamilie auf
Korschenbroich · Die Familie findet für neun Monate ein Zuhause.
Die aktuelle Flüchtlingssituation stellt die Kommunen bundesweit vor besondere Herausforderungen. Fast täglich werden auch im Korschenbroicher Rathaus neue Asylsuchende vorstellig - in der Hoffnung, in Korschenbroich zunächst die Kriegserlebnisse und die Strapazen der Flucht vergessen zu können. "Wir müssen alle etwas Platz schaffen und zusammenrücken", lautet dann auch die Bitte von Bürgermeister Heinz Josef Dick.
Dass es funktionieren kann, zeigt einmal mehr das Zusammenspiel von Stadt und Rhein-Kreis Neuss. Heute wird Petra Sommerhäuser eine Flüchtlingsfamilie aus dem Irak im Kreisseniorenhaus an der Freiheitsstraße begrüßen. Gestern informierte die Einrichtungsleiterin die Bewohner. Die neuen Nachbarn - zu der Familie gehören auch ein Junge (4) und ein Mädchen (5) - werden im Laufe des heutigen Tages ihr neues Zuhause beziehen. Einen Gruppenraum mit angrenzender Küche und einem Bad hat der Rhein-Kreis Neuss für die Flüchtlings-Familie gestern und am Montag hergerichtet. "Die Räume sind über das Foyer und das Treppenhaus erreichbar, die Betriebsabläufe im Pflegebereich werden nicht gestört", erklärte gestern Kreissozialamtsleiter Siegfried Henkel auf Anfrage unserer Redaktion.
Bei der Mietanfrage der Stadt war Kreisdirektor Dirk Brügge behilflich. "Wir haben uns auch mit dem Heimbeirat besprochen", sagte Henkel, der der Betriebsleitung des Kreisseniorenhauses angehört. "Wir wollen als Rhein-Kreis ein Zeichen in der Willkommens-Kultur setzen", betont er mit Nachdruck und hebt dabei auch die Zustimmung des Beirates hervor. Der Mietvertrag läuft zunächst über neun Monate. "Danach wollen wir sehen, wie die Erfahrungen sind", so Henkel.
Mittlerweile finden aufs Stadtgebiet verteilt 501 Flüchtlinge eine Bleibe. Die Stadtverwaltung sucht weiterhin Häuser und Wohnungen, um neuen Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf bieten zu können.
