Korschenbroich Kritik am Umbau der B 230 reißt nicht ab

Korschenbroich · Veränderte Streckenführung, neue Sperrungen, weitere Umwege: Fast täglich stellt die Baustelle Bundesstraße 230 die Autofahrer vor neue Herausforderungen. Die Bürger reagieren mit Unverständnis und bemängeln die Ausschilderung.

 Die Baustelle B 230 verändert sich ständig: Jetzt ist auch der Büttger Weg (L32) als Verbindungsstück zur L 361 gesperrt. Die Fahrbahn wird erneuert.

Die Baustelle B 230 verändert sich ständig: Jetzt ist auch der Büttger Weg (L32) als Verbindungsstück zur L 361 gesperrt. Die Fahrbahn wird erneuert.

Foto: Wiedner-Runo

Auf der Länge von vier Kilometern wird die Bundesstraße 230 zwischen Liedberg und Lüttenglehn saniert. Die Baustelle wurde am 10. Juli eingerichtet. Gregor Hürter, Unternehmenssprecher von Straßen.NRW, geht weiter davon aus, dass die zwei Millionen Euro teure Maßnahme Ende Oktober abgeschlossen werden kann. Die Kritik an dem Projekt, das der Landesbetrieb im Auftrag des Bundes ausführt, reißt aber nicht ab. Die Vorwürfe reichen von "reiner Geldverschwendung", über "völlig überflüssige Maßnahme" bis hin zu "schlecht organisiert". Fast täglich erwarten die Autofahrer im Baustellenbereich neue Streckenführungen, die für Berufstätige weder zeitlich kalkulierbar noch entsprechend ausgeschildert seien. "Hier wird viel Geld verschwendet, was anderswo wirklich dringend gebraucht wird", spielt Frank Trumm auf die Fahrbahnverschlankung der B 230 von zwölf auf acht Meter an. Er sieht viel mehr ein Problem im Ortskern Korschenbroich - nämlich im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße (L381)/Hindenburgstraße. "Wir müssen in dem Kreuzungsbereich unbedingt etwas für die Verkehrssicherheit und die Umweltbelastung machen", wiederholt Trumm seine Forderung nach einem Kreisverkehr.

Mit Unverständnis reagiert auch der Gladbacher Wolfram Schubert auf die Fahrbahnverschlankung. "Eine gute Lösung wäre gewesen, zumindest einen der Mehrzweckstreifen als Radweg zu erhalten."

Durch eine Änderung der Verkehrsführung über den bereits neu asphaltierten Streckenabschnitt ist es seit etwa drei Wochen nicht mehr möglich, in Höhe des Gewerbegebietes "Glehner Heide" von der B 230 in den Büttger Weg (L 32) abzubiegen. Dadurch entsteht ein zusätzlicher und unübersichtlicher Engpass. "Der Büttger Weg als Verbindung zwischen B 230 und L 361 wird jetzt in zwei Schritten saniert. Hier wird die Decke erneuert und der Radweg befestigt", erklärt Landesbetriebs-Sprecher Hürter. Dies sei auch für den Kreuzungsbereich zur K 8n Richtung Lüttenglehn vorgesehen. Das führt dazu, dass die Verkehrsteilnehmer schon jetzt nicht mehr von der Autobahn 46 (Neuss/Skihalle) in Richtung Liedberg fahren können, sondern große Umwege in Kauf nehmen müssen. Das hat auch zur Folge, dass noch mehr Fahrzeuge den Weg über Kleinenbroich (L 381) und Drölsholz in Richtung Neuss suchen. "Der Rückstau an der Ampel Raitz-von-Frentz-Straße (L 381)/ Konrad-Adenauer-Straße reicht im Feierabendverkehr in der Regel bis zur Kreuzung L 361 und ist da etwa 1,2 Kilometer lang", kritisiert Andreas Pikelj die Verkehrsführung. Er hat den Eindruck, dass "die Planer noch nie vor Ort waren". Dass mittlerweile auf der Konrad-Adenauer-Straße wieder auf einer Seite geparkt werden darf, ist für viele nicht nachvollziehbar. "Das ist Sache des Landesbetriebes, wir als Stadt haben auf die Verkehrsführung keinen Einfluss", erklärt der Beigeordnete Georg Onkelbach auf Anfrage.

(NGZ)
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