Korschenbroich Kulturbahnhof wird in Eigenleistung saniert

Korschenbroich · Teile des Museums wurden renoviert. Geholfen hat ein großzügiger Malermeister. Nina Nierwetberg verabschiedet sich mit diesem Projekt.

 Der Kulturbahnhof erstrahlt im neuen Glanz: Nina Nierwetberg und Wolfgang Skiba vom Heimatverein (Mitte) begutachten die Malerarbeiten.

Der Kulturbahnhof erstrahlt im neuen Glanz: Nina Nierwetberg und Wolfgang Skiba vom Heimatverein (Mitte) begutachten die Malerarbeiten.

Foto: d. ilgner

Pro Jahr werden im Korschenbroicher Kulturbahnhof mindestens sechs Ausstellungen eröffnet, die bis zu 5000 Menschen besuchen. Dafür werden Bilder aufgehängt, Möbel verschoben sowie Kulissen auf- und abgebaut. Das hinterlässt seine Spuren - vor allem an den Wänden im Foyer und im Ausstellungsraum. "Wir mussten dringend streichen", sagt Museumsleiterin Nina (Otten) Nierwetberg, die in den vergangenen Jahren auch die Ausstellungen im Kulturbahnhof mitorganisiert hat. Die jetzt laufende Renovierung des ehemaligen Bahnhofs hat sie zu einer ihrer letzten Aufgaben als Vorstandsmitglied im Heimatverein gemacht. "Ich muss Ende Februar aus zeitlichen Gründen aufhören", sagt die 36-Jährige, die jetzt im städtischen Kulturamt arbeitet.

Das Besondere: Der Heimatverein, der den Kulturbahnhof betreibt, lebt von ehrenamtlichen Kräften. "Deshalb haben wir große Teile des Foyers bereits in Eigenleistung auf Vordermann gebracht", sagt Nina Nierwetberg. Den großen Abschluss - das Anstreichen des Ausstellungsraumes mit den vier Meter hohen Decken - hat jetzt der Malermeister-Betrieb von Reinhard Weyen übernommen. Normalerweise hätte seine Arbeit rund 600 Euro gekostet. Doch auf die hat er kurzerhand verzichtet. "Ich möchte, dass die Kultur in Korschenbroich lebendig bleibt. Ich freue mich, wenn ich einen Beitrag dazu leisten kann", sagt der Malermeister.

Er schickte jetzt zwei seiner Gesellen vorbei, die den Raum zum Abschluss der Renovierungsarbeiten im Handumdrehen komplett weiß strichen. "Das ist für uns eine große Erleichterung", betont Nina Nierwetberg, die wegen ihres neuen Jobs kaum noch Zeit hat, sich im Vorstand des Heimatvereins zu engagieren. "Ich möchte mich den Aufgaben auch nicht halbherzig widmen. Dafür hänge ich zu sehr an dem, was wir in den vergangenen Jahren erreicht haben", verrät die Korschenbroicherin, die dem Verein aber trotzdem weiterhin als Mitglied treu bleiben möchte.

Wer ihre Nachfolge übernimmt, steht noch nicht fest. "Das wird bei unserer nächsten Jahreshauptversammlung am 26. Februar entschieden. Es gibt schon einige Interessenten", sagt die Noch-Museumsleiterin, die auf einige Meilensteine zurückblicken kann. "Besonders gut gefallen haben mir die Netzwerk-Ausstellungen zu Bierbrauereien in Korschenbroich sowie die zum Glauben am Niederrhein, die zuletzt im Museum zu sehen war."

Der Kulturbahnhof ist jetzt erst einmal eine Baustelle. Am Sonntag haben zwar das Museumscafé und die Dauerausstellung mit historischen Alltagsgegenstände aus dem 19. und 20. Jahrhundert geöffnet. Die nächste Ausstellung in dem dafür vorgesehen Raum wird aber erst am Sonntag, 31. Januar, eröffnet. "Zu sehen sein werden die großformatigen Bilder von Peter Steinbrinck. Darin überwiegt die Farbe Weiß - das Ganze passt also sehr gut zu den frisch gestrichenen Wänden", erzählt Nina Nierwetberg schmunzelnd. Die Ausstellung ist bis zum 21. Februar zu sehen.

(NGZ)
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