Korschenbroich Kunst zur Tour - auch mit Kritik

Korschenbroich · Das "Rad-Lager" in Haus Randerath lockte mehr als 1000 Besucher an.

 Das Kunstprojekt "Rad-Lager" lockte über tausend Besucher nach Haus Randerath. Kurator Robert Jordan (3.v.l.) war mehr als zufrieden.

Das Kunstprojekt "Rad-Lager" lockte über tausend Besucher nach Haus Randerath. Kurator Robert Jordan (3.v.l.) war mehr als zufrieden.

Foto: Marion Lisken-Pruss

Schon früh strömten die ersten Besucher zum Kunstprojekt "Rad-Lager" zum Haus Randerath. Weit über tausend sollten es werden, die in und vor der historischen Hofanlage auf das Peloton warteten: Familien mit Kindern, Kunstinteressierte sowie Mitglieder des ADFC, die sternenförmig nach Kleinenbroich geradelt waren. Damit ist das Konzept von Kurator Robert Jordan aufgegangen, zeitgenössische Kunst mit der Tour zu verbinden. "Die Symbiose zwischen dem Radrennen und der Kunst ist gelungen. Die Besucher haben den Ort gut angenommen", sagte ein sichtlich zufriedener Kurator.

Die acht teilnehmenden Künstler hatten sich ganz unterschiedlich mit dem Thema "Fahrrad" auseinandergesetzt und sich dabei auch kritisch mit der Tour befasst: Ulrike Wamprecht hatte die Buchstaben "Dope hierher" in eine Hängematte gelegt und die Radfahrer dadurch aufgefordert, Dopingmittel abzugeben. Von Jürgen Holitschke stammte die zentrale Installation auf der Wiese vor der Hofanlage: Er setzte Autos in Bezug zum Fahrrad und schlug einen Bogen vom Abgasskandal zum Doping. Und das mit Urinflaschen, die ebenfalls in die Installation eingebunden waren. Denn um Harnstoffe ging es beim Dieselskandal, und um Urin bei den Dopingproben.

Bei Ursula Helene Neubert, Maria Helena Isaza und Jessica Zugehör wiederum standen Aspekte der Natur im Vordergrund; und Norbert Bieberstein und Tilman Neubert zeigten Fotos. Eine Skulptur von Horst Schleicher war eine Hommage an Picasso: Den Stierkopf, den Picasso 1942 aus einem Fahrradsattel und einer Lenkstange zusammenschraubte, hat er mit einem Fahrradhelm und dem Lenkrad eines Rennrads aktualisiert.

Die Verpflegung der Besucher mit Grillwürstchen, Kuchen und Getränken hatte der Sportclub Teutonia Kleinenbroich übernommen. Der Erlös daraus fließt in das Kunstrasenprojekt des Vereins. Für Vereinsmitglied Michael Plum war das ein voller Erfolg: "Wir sind rundum zufrieden", sagte er. Auch bei den Besuchern kam das Kunst-Projekt gut an.

(NGZ)
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