Korschenbroich Leerstände beschäftigen den Fachausschuss

Korschenbroich · Wirtschaftsförderer Patrick Gorzelanczyk will erneut mit Eigentümern in Kleinenbroich sprechen.

 Leerstände dominieren die Optik Auf den Kempen: Schuhhändler Christoph Kamper (l.) und Optiker Ulrich Windhausen reagieren besorgt.

Leerstände dominieren die Optik Auf den Kempen: Schuhhändler Christoph Kamper (l.) und Optiker Ulrich Windhausen reagieren besorgt.

Foto: R. Wiedner-Runo

Die Leerstände im Kleinenbroicher Geschäftszentrum machte der Städtische Wirtschaftsförderer Patrick Gorzelanczyk nach dem Aufschrei der Einzelhändler jetzt im Fachausschuss zum Thema. Er sieht die Situation nicht ganz so kritisch, wie sie in den Medien dargestellt wurde. Ein verbaler Hoffnungsschimmer kam von Schuhausbesitzer Christoph Kamper. Sein Vater stehe in Kontakt mit einem Arzt, der sich vorstellen könnte, nach Aufgabe des Schuhhauses dort eine Praxis zu betreiben.

"Vier Geschäftsobjekte stehen derzeit zur Vermietung oder zum Verkauf", so Gorzelanczyk. Das 95 Quadratmeter große Laden, in dem früher "Anne-Moden" war, steht seit neun Jahren leer. Ein vor Jahren mit dem Eigentümer geführtes Gespräch habe ergeben, dass das Interesse an einer Vermietung nicht groß ist. Das Ladenlokal des ehemaligen Reisebüros Schulze steht seit einem Jahr leer. Die Eigentümerin möchte offenbar das Geschäft zusammen mit der darüber liegenden Wohnung vermieten. Der Wirtschaftsförderer wird Kontakt mit der Vermieterin aufnehmen und eruieren, ob nicht auch eine getrennte Vermietung möglich wäre. Das 115 Quadratmeter große ehemalige SciDoNetworks-Ladenlokal soll derzeit ebenso vermarktet werden wie der ehemalige Nahkauf mit 988 Quadratmetern. "Diese große Fläche ist aus unterschiedlichen Gründen schwer zu vermarkten", so Gorzelanczyk. Das in weiten Teilen recht dunkle Geschäft könnte mit einer Art Arkadenlösung in kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Besonders hinderlich ist, dass ein positives Votum der Eigentümergemeinschaft erforderlich ist. Von den 300 Betroffenen müssten 240 Personen bei der Beschlussfassung auf einer Eigentümerversammlung anwesend sein. Gorzelanczyk wies auch auf die angespannte Parksituation hin. Möglicherweise seien die anderen Eigentümer deshalb gar nicht an einer Neuvermietung des früheren Lebensmittelmarktes interessiert.

Aber der Wirtschaftsförderer hatte auch Positives zu berichten: "Dass Einzelhandel am Standort Auf den Kempen funktionieren kann, zeigt der Barber-Shop, der sehr gut angenommen wird." Inhaber Joseph Coenen habe vor, voraussichtlich schon zum 1. Dezember in dem Laden neben der Spielhalle ein Fingernagelstudio für den Mann zu eröffnen. Ein Erfolg ist es auch, dass die lange leerstehende Schlecker-Fläche in zwei Einheiten geteilt wurde. In der einen Hälfte hat sich bereits ein Steuerberater angesiedelt, in der anderen wird voraussichtlich zum Jahresanfang ein polnisches Spezialitätengeschäft eröffnen. Worauf Gorzelanczyk ausdrücklich hinwies: "Die Mietpreise, die für die leerstehenden Ladenlokale aufgerufen werden, erscheinen marktgerecht - sie dürften nicht der Grund sein, dass die Flächen noch nicht vermietet werden konnten."

(NGZ)
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