Korschenbroich Neue Betreiber für das "Himmlische Café" in Glehn

Korschenbroich · Ingrid Becker wird den Betrieb zum 1. November an Beate und Edmund Tockloth aus Büttgen übergeben.

 Ingrid Becker (l.) mit Tochter Alexandra Seiffert (r.) und der neuen Betreiberin des "Himmlischen Cafés", Beate Tockloth.

Ingrid Becker (l.) mit Tochter Alexandra Seiffert (r.) und der neuen Betreiberin des "Himmlischen Cafés", Beate Tockloth.

Foto: kvm

"Ingrids Himmlisches Cafè und Weinstube" am Pankratiusplatz direkt neben der katholischen Kirche geht zum 1. November in neue Hände. Die derzeitige Betreiberin ist Ingrid Becker, die sich vor sieben Jahren mit der Übernahme des Cafés einen Herzenswunsch erfüllte. Sie erklärt: "Ich tue mich sehr schwer, das Café aufzugeben. Diese Entscheidung reifte erst in den letzten Wochen", sagt sie.

Intensiv hatte Ingrid Becker gesucht, bis sie jemanden im Sinn einer adäquaten Nachfolge fand, und jetzt freut sie sich: "Bei Edmund und Beate Tockloth aus Büttgen, die in Glehn beim Bäcker Esser gelernt haben, habe ich ein sehr gutes Gefühl, dass sie das Café gerne und mit Herzblut betreiben werden." Das ist Ingrid Becker sehr wichtig, denn das "Himmlische Cafè" ist in den zwölf Jahren seines Bestehens zur zuverlässigen Größe und so etwas wie einer Institution geworden, die für kleine Feiern, nach Beerdigungen, ganz einfach nur zum Kaffeeklatsch oder zum Frühstück gerne in Anspruch genommen wird. Und warum gibt Ingrid Becker nun ihr Lokal ab? "Es gibt bei mir ein paar gesundheitliche Problemchen", erklärt die 61-Jährige. "Hinzu kommt, dass meine Tochter und wichtigste Kraft, Alexandra Seiffert, bald ihr erstes Kind bekommt, und wir insgesamt ohnehin Personalmangel haben." Im Laufe von mehr als 100 Jahren haben viele Generationen Glehner Bürger die unterschiedlichsten Beziehungen zu dem roten Backsteingebäude neben der Pfarrkirche St. Pankratius aufgebaut. Kurz nach der Fertigstellung des neugotischen Gebäudes besuchten dort bis in die 1950er Jahre Kinder die Schule, und im später angebauten Gebäudeteil war die erste Glehner Kinderverwahrschule untergebracht. Später befand sich hier der Gemeinschaftskühlraum der Landwirte, bevor in den 1980er Jahren Eltern-Kind-Gruppen dort ihr Domizil fanden.

Die evangelische Kirche nutzte das Hauptgebäude von 1970 bis 1997. Das Erdgeschoss diente als Kirchenraum, die erste Etage als Gemeinderaum, das Dachgeschoss wurde 1972 als Jugendraum ausgebaut. Und während des Umbaus des katholischen Kindergartens in den 1970er war eine Kindergartengruppe dorthin ausgelagert worden. Als das neue Pfarrzentrum erbaut wurde, sollte das Gebäude ursprünglich mit ins Bauvorhaben einbezogen werden - die katholische Bücherei hätte hier untergebracht werden sollen. Doch diese Pläne fielen dem Sparzwang des Erzbistums Köln zum Opfer.

So war es möglich, dass Michael und Marlene Schröder das historische Gemäuer 2004 für 99 Jahre in Erbpacht erwerben konnten und es zu einem gemütlichen Café umbauten. Eröffnung war im Juni 2006, und Marlene Schröder selbst führte das "Himmlische Café", gemeinsam mit ihrer Freundin Hanneliese Heidemanns, zwei Jahre lang. Es folgte für ganz wenige Monate ein Betreiber aus Grevenbroich - und dann Ingrid Becker, unter deren Leitung das "Himmlische Café" zu einem gemütlichen Treffpunkt im Herzen Glehns avancierte. Auch nach zwölf Jahren soll es mit gewohnt gutem Niveau weitergehen- das sagte Hauseigner Michael Schröder auf Anfrage unserer Redaktion. "Nächste Woche ist Unterzeichnung des Vertrags."

Vom 5. bis zum 27. September schließt das Café urlaubsbedingt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort