Korschenbroich Neue Fahne für Matthias-Bruderschaft

Korschenbroich · Die Mitglieder der St.-Matthias-Bruderschaft Glehn haben sich einen langjährigen Wunsch erfüllt: Am Sonntagmorgen wird bei der Messe in der Glehner Pfarrkirche die neue Fahne geweiht. Bestickt wurde sie im Kloster Kreitz.

 Freuen sich über die neue Fahne der St.-Matthias- Bruderschaft: Theo Esser, Franz Münch, Thomas Scheufeld, Willi Oberbach und Schwester Benedikta, Stickmeisterin im Benediktinerinnen-Kloster Kreitz in Holzheim.

Freuen sich über die neue Fahne der St.-Matthias- Bruderschaft: Theo Esser, Franz Münch, Thomas Scheufeld, Willi Oberbach und Schwester Benedikta, Stickmeisterin im Benediktinerinnen-Kloster Kreitz in Holzheim.

Foto: on

Der Weg nach Trier, auf den sich am Sonntag 29 Pilger begeben werden, ist mit 225 Kilometern ganz schön weit. Weit war auch der Weg der St.-Matthias-Bruderschaft der Pfarre St. Pankratius Glehn hin zu einer neuen Fahne. Sie wird am Sonntag im Rahmen der Auszugsmesse um 10 Uhr geweiht. Die Bruderschaft war 2003 neu begründet worden und hat heute 120 Mitglieder.

Die alte Fahne war nach dem Neustart nicht mehr aufzufinden. Theo Esser, 78 Jahre alt und Beisitzer der Glehner Matthias-Bruderschaft, erinnert sich. "Als ich Messdiener war, habe ich die Fahne immer wieder gesehen. Ich gehe davon aus, dass sie Mitte der 1950er Jahre, als die Pfarrkirche unter Pastor Heinrich Lenders saniert wurde, auf dem Schrott gelandet ist."

1939 waren Glehner Wallfahrer vorerst zum letzten Mal nach Trier gepilgert. Im Jahre 2003 wurde die Matthias-Bruderschaft wiederbegründet. Drei Jahre später kam der Wunsch nach einer neuen Fahne auf. Dass dies nicht von heute auf morgen zu schaffen sein, war allen klar. Das Ziel damals: Die Fahne sollte zur zehnjährigen Wiederbegründung fertig sein.

Das war 2013 - die Fertigstellung hat sich verzögert. Die Fahne ist ein gutes Beispiel dafür, dass etwas gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. "Bereits 2006 legte ein Bruderschaftsmitglied mit einer großzügigen Spende den finanziellen Grundstock", sagt Esser. Weitere Mitglieder verzichteten auf Geburtstagsgeschenke, sammelten statt dessen für die Fahne. Bürgermeister Heinz Josef Dick konnte jetzt die Finanzierungslücke von 1600 Euro durch eine Zuwendung der Sparkassenstiftung schließen.

Die Geldbeschaffung ist die eine, die Gestaltung die andere Sache. 2008 berief der Vorstand einen Sachausschuss ein und beauftragte ihn, einen Entwurf auszuarbeiten. Drei Jahre später legte die Generalversammlung den endgültigen Entwurf fest und vergab den Auftrag an die Fahnenstickerei des Klosters Kreitz - Schwester Benedikta machte sich als Spezialistin an die Arbeit. Auf der Vorderseite der Fahne wird das Gründungsjahr "vor 1794" genannt, dargestellt sind die Pfarrkirche und der Apostel Matthias. Die Rückseite zeigt die Matthias-Basilika in Trier.

Die Spitze der Fahne kommt nicht aus Kloster Kreitz, sondern von dem Pescher Künstler Johannes Herten. Er hat sie in Anlehnung an den alten Bruderschaftsstab gestaltet. Auf der einen Seite ist der Schutzpatron der Pfarre, St. Pankratius, zu sehen, auf der anderen Seite der heilige Apostel Matthias. Johannes Herten hat der Matthias-Bruderschaft übrigens keine Rechnung geschrieben.

Die Fahne wird nicht mit nach Trier mitgenommen. "Sie findet Platz in einem Wandschrank in der Sakristei", weiß Theo Esser. Aber bis die Pilger von Trier zurückkommen, wird das neue Prunkstück am Altar für alle Besucher sichtbar stehen.

(NGZ)
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