Korschenbroich/Neuss Neue Masche: Betrüger geben sich als Gehörlose aus

Korschenbroich/Neuss · Eine Seniorin aus Korschenbroich wurde am vergangenen Samstagmittag, 30. Mai, Opfer eines Diebstahls. Gegen zehn Uhr hatte sie an einem Bankautomaten an der Hindenburgstraße Geld abgehoben. Im Anschluss ging sie zu Fuß mit ihrem Ehemann in Richtung Willi-Hannen-Straße/Hermann-Löns-Straße, wo das Paar von zwei jungen Frauen angesprochen wurde. Das Duo hielt den Senioren Klemmbretter vor, bat um eine Unterschrift und gab vor, dass eine von ihnen taubstumm sei.

Das Ehepaar lehnte eine Unterschrift ab und wollte den Weg fortsetzen. Die Verdächtigen bedrängten die Frau und griffen plötzlich nach dem Geld, das die Seniorin ihrem Mantel verstaut hatte. Das Duo flüchtete sofort zu Fuß in Richtung eines dunklen Autos, vermutlich ein Kombi. An dessen Steuer saß ein bislang unbekannter Mann. Die drei Personen flüchteten unerkannt mit dem Wagen. Gegen 10:30 Uhr erstattete die Seniorin eine Anzeige bei der Polizei.

Die verdächtigen Frauen können wie folgt beschrieben werden: rund 20 bis 25 Jahre alt, auffallend klein ( 1,40 bis 1,50 Meter), dunkles, volles, kinnlanges Haar, südländischer Teint. Eine Frau sprach gebrochen Deutsch, die andere war angeblich taubstumm.

Taubstumm, Klemmbretter - das sind typische Merkmale einer Masche, wie sie immer wieder auftaucht. Erst in der vergangenen Woche entlarvte der gehörlose Torsten V. am Neusser Markt eine Gruppe junger Frauen, die auf diese Weise angeblich Spenden sammelte. Als er sie auf Gebärdensprache befragte, ergriffen die Frauen die Flucht, berichtete der junge Mann im sozialen Netzwerk Facebook. "Wenn ihr das seht, bitte meldet euch bei der Polizei", schrieb er. Er fühle sich als Gehörloser betrogen.

Zweimal kam es in den vergangenen Jahren im Rhein-Kreis bereits zu Festnahmen. Im Dezember 2013 nahm die Polizei eine 22-Jährige in Grevenbroich fest, die bundesweit mit der Masche in Erscheinung getreten war. Und im August 2014 verhafteten Beamte ein Trio, das mit der Masche in Kaarst aktiv war. Hinweise in dem aktuellen Korschenbroicher Fall nimmt die Polizei unter 02131 3000 entgegen.

(RP)
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