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Korschenbroich Niers-Aue erhält botanische Straßennamen

Korschenbroich · Wer sich für ein Eigenheim im neuen Wohngebiet "An der Niers-Aue" interessiert, kann sich schon jetzt auf klangvolle Straßennamen einstellen. Allerdings bewahrte der Biologe Georg Waldmann den Fachausschuss vor einem Fehlgriff.

Erst in der kommenden Woche wird die Freifläche zwischen der Korschenbroicher Straße (L 381) und der Gilleshütte zur Baustelle. Auf einer Fläche von 9,2 Hektar werden zunächst 150 Grundstücke erschlossen. Am Montag, 8. Mai, soll das offizielle Startzeichen für die Erschließung von Kanal und Baustellenstraßen im südlichen Bereich durch den Projektentwickler Amand fallen. Damit eine eindeutige Zuordnung der neu entstehenden Baugrundstücke möglich ist, wurden jetzt im Kulturausschuss Namen für die acht Planstraßen vergeben. Bei der Auswahl der Namen verhinderte Georg Waldmann, promovierter Biologe und sachkundiger Bürger der Grünen, eine Blamage für die Stadt. Er punktete mit Fachwissen und erklärte, warum Märzenbecherweg und Röhrichtweg zu einer Lachnummer werden könnten.

Die Verwaltung hatte im Vorfeld Vorschläge der Ratsfraktionen, aber auch der örtlichen Heimatvereine gesammelt. "Wir machen den Vorschlag, das komplette Plangebiet nach Pflanzen zu benennen, die in unseren heimischen Wäldern und Auengebieten wachsen", warb Bürgermeister Marc Venten in der Ausschusssitzung für Zustimmung. Ergänzt wurde die Vorschlagsliste in der Sitzung noch um Fisch- beziehungsweise Vogelarten. Zudem regte Martin Kresse (Grüne) an, ein Wohnviertel nach Kinderbuch-Autorinnen zu benennen. Er begründete diesen Vorstoß mit der "Zielgruppe junger Familien", die die Stadt mit dem neuen Wohngebiet im Westen Korschenbroichs ansprechen wolle. Während Udo Bartsch den SPD-Vorschlag für die Planstraßen "Namen bekannter Persönlichkeiten" zurückzog, stimmte er dem Bürgermeister zu: "Das Wohngebiet soll einen einheitlichen Charakter erhalten."

Bei der Planstraße 1 einigte sich der Ausschuss auf "An der Niers-Aue" und bei der Planstraße 2 auf "Am Winandshof". Als nun die Blumennamen aufgerufen wurden, meldete sich Georg Waldmann zu Wort. "Ich finde es sehr sympathisch, dass der Ausschuss Pflanzen aus der Region als Namensgeber auswählen möchte. Allerdings kommen in Korschenbroich keine Märzenbecher vor. Das sage ich als Botaniker." Und auch an dem Verwaltungsvorschlag Röhrichtweg hatte Georg Waldmann etwas auszusetzen: "Röhricht ist keine Pflanze, sondern die Bezeichnung für eine Gemeinschaft. Der Name macht keinen Sinn, so machen Sie sich nur angreifbar." Sonst könne man eine Fläche auch Kokosnussplatz benennen. Auf den Hinweis des Bürgermeisters, diese Vorschläge hätten alle dem Fachamt vorgelegen, stellte Waldmann selbstbewusst fest: "Da ist das Fachamt einem Irrtum aufgesessen. Sie machen sich mit einer falschen Auswahl eventuell zur Lachnummer." Diesen Hinweis griff Ratsfrau Renate Erhart (CDU) sofort auf und beantragte zwecks Absprache eine kurze Sitzungsunterbrechung. Waldmanns Anregungen wurden danach allesamt aufgegriffen. Bei einer Enthaltung von Hanne Wolf-Kluthausen (FDP) stimmte der Ausschuss für folgende Bezeichnungen: Bärlauchweg, Mistelweg, Waldmeisterweg, Annemonenweg, Schilfrohrweg und Goldnesselweg.

(NGZ)
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