Korschenbroich Opposition vermisst Sparwillen

Korschenbroich · Mit den Stimmen von CDU/SPD wurde gestern Abend im Stadtrat der Haushalt 2018 verabschiedet. Kritik gab's von der Oppositionsbank. Einsparungen bei vier Spielplätzen allein reichten nicht aus.

 Vier von 42 Spiel- und Bolzplätzen werden aus Kostengründen in Grünflächen umgewandelt: Der Platz Willi-Hannen-Straße gehört auch dazu.

Vier von 42 Spiel- und Bolzplätzen werden aus Kostengründen in Grünflächen umgewandelt: Der Platz Willi-Hannen-Straße gehört auch dazu.

Foto: Wiedner-Runo

"Das erste Etappenziel ist erreicht. Der Haushalt 2018 ist ausgeglichen", stimmten Thomas Siegers (CDU) und Paul Jahny (SPD) gleichermaßen in den Lobgesang ein - "und das erstmals nach 18 Jahren". Während sie dem Haushalt gestern Abend in der Ratssitzung ausschließlich Gutes abgewinnen konnten ("Es gibt einen Überschuss von 960.000 Euro) und die vielen Chancen aufzählten, hagelte es Kritik aus den Oppositionsreihen von Aktiv, Grüne, FDP und ULLi/Zentrum.

Für die CDU steht der Haushalt 2018 auf einem soliden Fundament: "Da wird von der Verwaltung nichts schön gefärbt. Da ist auch noch nötiger Spielraum, um auf unvorhergesehene Dinge reagieren zu können", versicherte Siegers. Für ihn wie für Jahny war es wesentlich, "ohne eine Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer ins Jahr 2018 gehen zu können." Dabei wurden von ihnen die Risiken - sie liegen in der Höhe der Kreis- und Jugendamtsumlage - nicht verschwiegen. Für die Kooperationspartner CDU und SPD liegen die beiden größten Herausforderungen im Kindergartenbedarfsplan und in der Entwicklung des Baugebietes "An der Niers-Aue". Das sehen die Oppositionsparteien ähnlich - allerdings längst nicht so optimistisch.

"Die Lage der Stadt Korschenbroich wird von Jahr zu Jahr dramatischer. Die Stadt lebt finanzpolitisch über ihre Verhältnisse", brachte Wolfgang Houben (Grüne) seine Bedenken auf den Punkt. Seine Prognose - eine satte Grundsteuererhöhung für 2019. Dies sehen auch Aktive und FDP so. Die drei Fraktionen hatten sich im Vorfeld auf gemeinsame Sparanträge verständigt, die aber in den vorgeschalteten Haushaltsberatungen im Hauptausschuss keine Mehrheit fanden. Houbens Kritik: "Unsere Einsparvorschläge bleiben liegen oder es wird von der CDU/SPD-Mehrheit wegen der Dringlichkeit ein inhaltlich vergleichbarer Antrag auf die Tagesordnung gesetzt." Als Beispiel für den Ideen-Klau führte er unter anderem den Dringlichkeitsantrag zum Kita-Bau "Niers-Aue" an.

(NGZ)
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