Korschenbroich Projekte, Themen und Erfolge 2014

Korschenbroich · Großprojekte wie die Senioren-Residenz und der Umbau der Bahnhöfe prägten das Jahr 2014 in der Stadt, aber auch die Diskussion um die Asylbewerber-Unterbringung. Nun steht die Frage an, wer 2015 fürs Bürgermeisteramt kandidiert.

 Vera Bolten (M.) spielt Christa Lubanski im Musical "Das Wunder von Bern", das zur Zeit der Fußball-WM 1954 handelt.

Vera Bolten (M.) spielt Christa Lubanski im Musical "Das Wunder von Bern", das zur Zeit der Fußball-WM 1954 handelt.

Foto: Stage Entertainment/Morris Mac Matzen

Gleich mehrere Zukunftsprojekte gingen 2014 der Verwirklichung entgegen, auch sonst erwies sich Korschenbroich wieder als lebendige und vielseitige Stadt - in der aber zuweilen heftig diskutiert werden kann.

Kurz, aber heftig war die Auseinandersetzung um die Lüttenglehner Turnhalle. Die Stadt wollte sie für die Unterbringung von 15 Asylbewerbern nutzen, doch die Lüttenglehner fürchteten um ihr Dorfleben und überlegten juristische Schritte. "Wenn die Stadt uns unsere Turnhalle nimmt, zerbricht unsere Gemeinschaft", betonte Heimatvereins-Vorsitzender Thomas Brendel. "Wir zahlen dafür, halten die Halle in Schuss." Die Stadtverwaltung machte einen Rückzieher, und nur wenige Tage später gab's eine neue Lösung: Bruno und Ulla Kallen geben den Asylbewerbern eine Bleibe in der Erntehelfer-Unterkunft auf ihrem Bauernhof - im Advent wurde bereits gemeinsam mit den neuen Bewohnern gefeiert.

30 Jahre hatten viele Korschenbroicher auf den Umbau der Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich gewartet. Im Mai konnten sie die neuen Bahnsteige nutzen. Jetzt stehen nur noch kleine Restarbeiten an. Gehbehinderte können nach der Erneuerung mit Seitenbahnsteigen leichter den Zug erreichen. 2,5 Millionen Euro investieren die Stadt und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

 So viele Starter wie noch nie kamen beim Korschenbroicher City-Lauf am Ziel an - genau 4013.

So viele Starter wie noch nie kamen beim Korschenbroicher City-Lauf am Ziel an - genau 4013.

Foto: Andreas Woitschützke

Kräftig gebaut wird an der L 381, auf 8000 Quadratmetern errichtet die Janßen-Grundstücksgesellschaft die Senioren-Residenz mit 80 Pflegeplätzen und 76 betreuten Wohnungen. Im Frühsommer nächsten Jahres soll das 27-Millionen-Euro-Projekt fertig sein.

Freude bei CDU und SPD - sie gingen gestärkt aus der Stadtratswahl hervor. Die Christdemokraten erreichten 46,9 Prozent (2,7 Prozent mehr), die Sozialdemokraten legten 5,3 Prozent zu und kamen auf 21,9 Prozent. Auch die Grünen gewannen dazu. Die Aktive und besonders die FDP büßten Stimmen ein.

 Jubel: Bezirkskönig Raimund Schmitz und Horst Thoren.

Jubel: Bezirkskönig Raimund Schmitz und Horst Thoren.

Foto: M. Winkler

Freude bei den Schützen: Raimund Schmitz aus Kleinenbroich ist neuer Bezirkskönig - und damit Repräsentant von 20 000 Schützen in Mönchengladbach und Korschenbroich. Der widerspenstige Holzvogel stürzte in Mönchengladbach erst anderthalb Minuten nach dem Treffer zu Boden - viele Zuschauer bekamen das nicht mit, auch Raimund Schmitz nicht - bis er durch den Lautsprecher von Schützenchef Horst Thoren davon erfuhr. Zum dritten Mal in wenigen Jahren stellen die Korschenbroicher den Bezirkskönig.

 Besichtigung auf dem neuen Bahnsteig in Kleinenbroich.

Besichtigung auf dem neuen Bahnsteig in Kleinenbroich.

Foto: L. berns

Seit November ist Vera Bolten häufig in Kittelschürze zu sehen, die erfolgreiche Musical-Darstellerin aus Pesch spielt in "Das Wunder von Bern" im neuen Stage Theater in Hamburg die Hauptrolle der Christa Lubanski. Ihren Musical-Mann Detlef Leistenschneider kennt sie noch aus ihrer Studienzeit. Der dichte Spielplan erfordert einiges an Organisationsvermögen in der Familie.

420 000 Euro investiert die Stadt in die Sicherheit. Das Feuerwehrhaus in Glehn platzte aus allen Nähten und wird erweitert. Im Januar begann der Bau. Bald ist genügend Platz für den wachsenden Löschzug und die fünf Fahrzeuge.

Keine leichte Aufgabe für Kämmerer Bernd Dieter Schultze und die Politik: Die Stadt muss im Jahr 2015 ohne Schlüsselzuweisungen auskommen. CDU und SPD setzten Steuererhöhungen durch - dennoch klafft im Etat 2015 ein 3,4-Millionen-Euro-Defizit.

Korschenbroich ist in Bewegung, das bewies der City-Lauf - mit einem Rekord: Noch nie liefen so viele Starter ins Ziel ein - 4013.

Für die Frage, wer im Herbst 2015 Nachfolger von Heinz Josef Dick wird, ließ sich die Politik 2014 Zeit. In der CDU wollen fünf Männer ins Bürgermeisteramt: Peter Annacker (51), Peter Holzenleuchter (63), Robert Jordan (62), Johannes Kronen (47) und Marc Venten (36). Die Kandidaten-Kür soll am 23. Januar 2015 erfolgen. Bei der SPD sind die Weichen gestellt. Sie schickt Stadtverbandschef Albert Richter (61) ins Rennen.

Ein prächtiges Unges Pengste feierten die Korschenbroicher - mit 1100 Schützen und 30 000 Besuchern. Sturm "Ela" konnte dem Festzelt zum Glück nichts anhaben. In den anderen Orten wurde ebenfalls kräftig gefeiert, auch wenn Glehner und Pescher ohne König auskommen mussten. Doch für 2015 ist der Thron wieder besetzt - mit Guido und Marion Spinrath in Glehn sowie Stephan und Anja Gather in Pesch.

Nicht nur Heinz Josef Dick verlässt 2015 das Rathaus. Kämmerer Bernd Dieter Schultze tritt im Juli den Ruhestand an, die Stelle wird ausgeschrieben. Georg Onkelbach, bislang Fachbereichsleiter, wurde vom Rat als Beigeordneter ab Januar 2015 gewählt.

(NGZ)
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