Korschenbroich Repair-Café: Flicken statt wegwerfen

Korschenbroich · Wenn das Fahrrad oder das Haushaltsgerät kaputt ist, muss man es nicht gleich wegschmeißen. Die Initiative "41352 - einfach besser leben" will Menschen zusammenbringen, die sich gegenseitig bei Reparaturarbeiten helfen können.

 In vielen Städten rund um Korschenbroich gibt es schon sogenannte Repair-Cafés: Viel Andrang herrschte beispielsweise jetzt bei dem Treffen in der Stadt Viersen.

In vielen Städten rund um Korschenbroich gibt es schon sogenannte Repair-Cafés: Viel Andrang herrschte beispielsweise jetzt bei dem Treffen in der Stadt Viersen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Mehr Nachhaltigkeit - das ist eines der obersten Ziele der Initiative "41352 - einfach besser leben". In Zeiten der Massenproduktion und der Discounter-Mentalität ist das oft gar nicht einfach zu erreichen. "Vieles wird heute nicht mehr repariert, weil der Kosten- und Zeitaufwand die Kosten eines Neukaufs überschreiten würde", sagt Oliver Sitt von der Initiative. Also wird weggeschmissen und dann Ersatz gekauft. Dabei ist das bei vielen Dingen überhaupt nicht nötig und das Reparieren - so zeitaufwendig es auch sein mag - kann auch viel Spaß machen.

Nette Leute treffen, sich austauschen und im besten Fall noch ein bisschen Wissen mitnehmen - das will die Initiative nun mit ihrem ersten sogenannten Repair-Café bieten. Dort treffen sich Fachkundige und die, die ein Problem mit ihrem Gerät haben, um es gemeinsam zu reparieren. Die Idee dazu kommt ursprünglich aus Amsterdam. Seit 2011 unterstützt die Stiftung "Stichting Repair Café" Gruppen, die auch in ihrem Ort ein Repair-Café etablieren wollen - wie zum Beispiel aktuell in Korschenbroich.

"Das erste Repair-Café ist eine Art Testlauf für uns, um zu sehen, wie viel Aufwand solche Treffen für uns bedeuten und wie viele Leute tatsächlich kommen", erklärt Oliver Sitt. Gibt es genug Nachfrage, will die Initiative das Repair-Café in Zukunft regelmäßig, etwa alle drei Monate, anbieten.

Schon jetzt haben sich viele Freiwillige bei der Initiative gemeldet, die über ein gewisses Fachwissen in irgendeinem Bereich verfügen und so als "Erklärer" fungieren können. Wer noch dazustoßen möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei der Initiative zu melden. Allerdings gibt es noch einen Mangel an Leuten, die das Treffen zum wirklichen Café machen könnten, in dem sie beispielsweise Kaffee kochen oder selbst gebackenen Kuchen verkaufen.

Die Initiatoren bitten alle Interessierten etwas Zeit, Geduld - und wenn vorhanden auch Werkzeug - mitzubringen, damit die Premiere für alle Beteiligten eine entspannte und gelungene Veranstaltung wird.

Geöffnet wird das Café am Samstag, 25. April, von 14 bis 17 Uhr, im Dionysiushaus in Kleinenbroich, Hochstraße 24. Der Eintritt ist frei. Über eine Spende freuen sich die Initiatoren allerdings. Wer noch mithelfen möchte, sollte sich per E-Mail an repaircafe@41352-einfach-besser-leben.de melden.

Im April plant die Initiative zudem zwei weitere Veranstaltungen: Am Mittwoch, 15. April, ab 19 Uhr sind all diejenigen ins Familienzentrum Kleinenbroich eingeladen, die sich für das Thema "Urban Knittin", zu deutsch: Urbanes Stricken, interessieren. Dabei geht es darum, Objekte in der Stadt wie beispielsweise Ampelmasten oder Zäune zu "umstricken" und damit schöner zu machen. Am gleichen Tag findet ab 20 Uhr in der Alten Schule Korschenbroich, Steinstraße 18, ein Vortrag mit Filmsequenzen zum Thema "Transition Towns" statt.

(NGZ)
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