Korschenbroich Schülerin wohnte bei überzeugten Trump-Wählern

Korschenbroich · Monika Graaff war als Austauschschülerin in den USA.

 Ansgar Heveling wählte Monika Graaff für das Stipendium aus.

Ansgar Heveling wählte Monika Graaff für das Stipendium aus.

Foto: Ilgner

Der amerikanische Slang in der Sprache ist Monika Graaff noch deutlich anzumerken. Einige deutsche Worte fallen ihr nicht mehr sofort ein. Die englischen Begriffe sind ihr geläufiger. Die 16-Jährige verbrachte zehn Monate in den USA, war als Austauschschülerin in Sidney, Ohio. Den amerikanischen Way of Life hat sie verinnerlicht. Die Menschen dort seien ganz anders als die Deutschen, viel offener. Den Wandel von Barack Obama zu Donald Trump bekam sie hautnah mit. "Meine Gasteltern haben Trump gewählt, die anderen Menschen in unserem Ort auch", erinnert sie sich.

In den Vereinigten Staaten sei es selbstverständlich, offen zu zeigen, wen man wählt. "Da hängen Fahnen vor den Häusern. Andere haben Aufkleber auf ihren Autos", schildert Monika Graaff ihre Eindrücke. Und natürlich wurde die schmutzige Wahlkampfwäsche gewaschen. "Einige sagten, Hillary Clinton sei eine Hexe und Mörderin. Das war nach der Geschichte mit dem E-Mails", erinnert sich die Schülerin des Gymnasiums. Trotz der Gegensätze zwischen Obama und Trump sei im Lebensalltag von dem Wechsel an der Staatsspitze wenig zu spüren, sagt sie.

Sie habe Veränderungen bei sich gespürt. "Früher waren unsere alten Gebäude und unser Politikverständnis ganz normal für mich. Seit ich wieder in Deutschland bin, nehme ich alles viel bewusster wahr und weiß es mehr zu schätzen", erzählt die 16-jährige Korschenbroicherin. Welches Land besser sei, das könne sie gar nicht so richtig sagen. Besser sei Deutschland auf jeden Fall im Bildungswesen. Der Besuch der Highschool habe zwar Spaß gemacht und sei eine tolle Erfahrung gewesen, doch die Schüler seien ganz anders. "Sie sind nicht dumm, sondern nur unmotiviert zum Lernen", erzählt Graaff.

Möglich gemacht hat ihr den Austausch der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling. Er wählte sie für ein Stipendium des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms aus. Zusammen mit Bürgermeister Marc Venten begrüßte er sie nun zurück.

(NGZ)
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