Korschenbroich Schulkooperation - Stadt hält an Idee fest

Korschenbroich · Info-Abend zur Gesamtschule: Stadt informiert über Pläne zur Dependance-Lösung mit Kaarst und zur Elternbefragung.

 Info-Abend zur Schulkooperation mit der Stadt Kaarst und zur Elternbefragung in der Korschenbroicher Gyko-Aula (v.l.): Daniel Wienold, Mattias Otto, Michaele Messmann und Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Info-Abend zur Schulkooperation mit der Stadt Kaarst und zur Elternbefragung in der Korschenbroicher Gyko-Aula (v.l.): Daniel Wienold, Mattias Otto, Michaele Messmann und Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Foto: Detlef Ilgner

Gibt es zum Schuljahr 2016/17 eine Kooperation mit der Stadt Kaarst und damit auch zwei Gesamtschulklassen im Hauptschulgebäude Kleinenbroich? Eine Frage, die sich am Donnerstagabend mehr als 100 Besucher beim Eltern-Infoabend in Korschenbroich stellten. Wer auf eine klare Antwort gehofft hatte, der ging nach knapp zwei Stunden enttäuscht nach Hause. Während sich Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick erneut für eine zeitnahe Schulkooperation stark machte, blieb das von den Kaarster Politikern erhoffte Signal aus.

Zum Hintergrund: Die beiden Bürgermeister Heinz Josef Dick und Frank Josef Moormann (Kaarst) befürworten auch bei diesem Projekt eine interkommunale Zusammenarbeit und schlugen so den beiden Stadträten einen gemeinsamen Weg vor. Ziel der Vereinbarungen ist ein Andocken der Korschenbroicher an die bestehende Gesamtschule Büttgen. Dabei soll die städtische Hauptschule in Kleinenbroich zu einem Teilstandort werden.

Bürgermeister Dick, der mit seinem Amtskollegen Moormann und der Bezirksregierung Düsseldorf seit Wochen an dieser Schulkooperation feilt, hatte zu der Eltern-Veranstaltung auch Vertreter der Fraktionen beider Städte eingeladen. Während in Korschenbroich über alle Parteigrenzen hinweg alle Beschlüsse einstimmig für das zweizügige Gesamtschulangebot in Form eines Teilstandortes gefasst wurden, fehlt seitens der Kaarster Politiker eine klare Willensbekundung. Das Fünfer-Bündnis (SPD, Grüne, FDP, Zentrum, UWG) hatte in der jüngsten Ratssitzung den Beratungspunkt von der Tagesordnung genommen.

Dick sprach in der Gyko-Aula von einer "unbefriedigenden Situation", da die Stadt Kaarst als Schulträger den Antrag bei der Bezirksregierung in Düsseldorf stellen müsse. Und an die verunsicherten Eltern gewandt, machte Dick deutlich: "Ich hätte Ihnen den Schwebezustand gern erspart, aber wir als Stadt Korschenbroich sind in der Bittsteller-Position."

Zurzeit gibt es in Korschenbroich an sieben Grundschulen 277 Viertklässler. Das Elternvotum wird jetzt aktuell vom Fachamt abgefragt. 50 Willensbekundungen für die Gesamtschule reichen der Bezirksregierung aus, um die Kooperation zu befürworten. "Wir unterstützen diesen gemeinsamen Schritt", versicherte auch Mattias Otto von der Bezirksregierung den Eltern.

Obwohl Schulleiter Daniel Wienold mit einer perfekten Präsentation den Anwesenden Lust auf den Besuch einer gemeinsamen Gesamtschule Büttgen-Korschenbroich machte, ist der Weg bis dahin noch lang. "Die Leidtragenden sind Kinder und Eltern", empörte sich Hans-Willi Türks (CDU), der gezielt Vertreter des Fünfer-Bündnisses ansprach. "Wir wollen sehen, wie die Korschenbroicher Eltern abstimmen", forderte die Karrster Bündnisgrüne Anja Latrouite ein Feedback ein, mit dem Hinweis: "Ich spreche hier als Privatperson." Dick wertete das lediglich als "ein Verstecken hinter bürokratischen Spielregeln" und erntete Applaus.

(NGZ)
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