Korschenbroich Josef Schönges erhält die Verdienstmedaille

Korschenbroich · Der 69 Jahre alte Ehrenamtler hat sich um das Miteinander in Glehn verdient gemacht. Dafür wurde ihm nun eine seltene Ehre zuteil.

 Josef Schönges (l.) hat die Verdienstmedaille der Stadt Korschenbroich erhalten. Überreicht wurde sie von Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Josef Schönges (l.) hat die Verdienstmedaille der Stadt Korschenbroich erhalten. Überreicht wurde sie von Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Foto: Linda Hammer

Nach der kurzen Ansprache ist Vater und Sohn anzusehen, wie stolz sie aufeinander sind: Christoph Schönges umarmt seinen Vater Josef, herzt ihn, es ist eine Szene, die unter die Haut geht. Beide müssen Tränen der Rührung zurückhalten. Kurz zuvor hat Christoph Schönges am Rednerpult im Pfarrsaal von St. Pankratius gestanden. "Du bist ein fantastischer Vater", hatte er sichtlich bewegt gesagt. Das hat viele im Saal berührt. Als "fantastischer Mensch" und "stiller Held" wird Josef Schönges an diesem Abend noch mehrmals bezeichnet. Für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz hat der 69 Jahre alte Glehner jetzt die Verdienstmedaille der Stadt Korschenbroich erhalten. Eine seltene Auszeichnung.

Zuvor wurde sie lediglich an zwölf Personen vergeben, zuletzt vor fünf Jahren an Mathilde Möbius vom Verein "Sport Ältere Generation". Josef Schönges ist in diesem kleinen erlesenen Kreis der erste Bürger, der die neugestaltete Verdienstmedaille erhalten hat. Diese wird in 925-Silber gegossen und vergoldet. Auf der Vorderseite zeigt sie das Stadtwappen, auf der Rückseite zwei Ähren mit dem Schriftzug "Für besondere Verdienste". Verliehen wird sie nur in Einzelfällen und durch besonderen Beschluss des Rates.

Bei der Feierstunde gab sich Schönges so, wie ihn die Glehner seit jeher kennen und schätzen: bescheiden und als Mann der Tat, nicht als Mann großer Worte. "Auch deshalb nennen ihn viele Bürger ja einen stillen Helden. Sein Motto lautet: Net kalle, donn", sagte Bürgermeister Heinz Josef Dick. Bei seinen Dankesworten fasste sich Schönges denn auch kurz: "Ich bedanke mich bei den Vereinen, die diese Auszeichnung möglich gemacht haben. Und ich freue mich, dass Vertreter aller Parteien aus dem Stadtrat gekommen sind – auch wenn ich selbst parteilos bin."

Für die Gäste war es eine Ehrensache, bei der hohen Auszeichnung im Pfarrsaal dabei zu sein. Denn Josef Schönges hat viel für Glehn geleistet. "Er hat sich große Verdienste für das Gemeinwesen im Ort erworben. Er ist vereinsübergreifend im Einsatz und stärkt das Vereinsnetzwerk vor Ort", hatte Heinz Josef Dick betont. Besonderen Einsatz zeigte Josef Schönges unter anderem bei der Sanierung des alten Rathauses in Glehn, der Gestaltung des Heimatmuseums, der Anlage eines barrierefreien Zugangs zur Friedhofskapelle sowie der Neugestaltung der "Schwesterngräber" auf dem alten Friedhof im Ort. Hinzu kommen viele weitere ehrenamtliche Tätigkeiten.

Da ist es kaum verwunderlich, wie viele Bürger und Vereine sich für die Auszeichnung starkmachten. Die Heimatfreunde Glehn hatten die Verleihung der Verdienstmedaille ebenso angestoßen wie der CDU-Ortsverband Glehn um seine langjährige Vorsitzende Renate Erhard, die Geflügelzüchter, der Glehner Turnverein sowie der Schützenverein und die St.-Sebastianus-Bruderschaft Glehn.

Am Ende wurde es eine doppelte Auszeichnung: Die Glehner drückten mit der Medaille ihr Danke für einen "fantastischen Menschen" aus – und Schönges' Sohn Christoph mit seiner Rede seinen Dank für einen "fantastischen Vater".

(NGZ)
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