Korschenbroich Sportfreunde fürchten um die Waldwiese

Korschenbroich · Der Verein ist auf das Trainingsfeld im Landschaftsschutzgebiet angewiesen. Am Dienstag entscheidet der Landschaftsbeirat über die Nutzung.

 Fußballtraining auf der Waldwiese: Ohne das Trainingsfeld im Landschaftsschutzgebiet können die Sportfreunde ihren Spielbetrieb nicht durchziehen.

Fußballtraining auf der Waldwiese: Ohne das Trainingsfeld im Landschaftsschutzgebiet können die Sportfreunde ihren Spielbetrieb nicht durchziehen.

Foto: Ilgner

Für Peter Baukloh steht die Zukunft des Vereins auf dem Spiel: "Für uns geht's wirklich ums Überleben", erklärt der Vorsitzende der Sportfreunde Neersbroich mit Blick auf die Sitzung des Landschaftsbeirates. Wenn das Gremium heute um 17 Uhr in Grevenbroich zusammenkommt, wird über das Trainingsfeld Neersbroich und damit über die Zukunft des Vereins entschieden.

"Wenn uns eine weitere Nutzung verwehrt wird, können wir unseren Fußball-Betrieb nicht mehr aufrechterhalten, die Aktiven wandern ab und wir können als Verein einpacken", skizziert Peter Baukloh ein Horrorszenario für gut 800 Mitglieder.

Für den Spielbetrieb von 20 Fußball-Mannschaften - davon 15 Jugendteams - verfügt der Verein über einen Sportplatz an der Bruchstraße und über einen Rasenplatz, der im Landschaftsschutzgebiet liegt. Und genau um diese Trainingsfläche geht es den Umweltschützern. Sie haben vor fünf Jahren einem Befreiungsantrag der Stadt Korschenbroich zugestimmt, die Fläche weiterhin für den Sportbetrieb nutzen zu können.

Die Befreiung läuft allerdings am 31. Dezember 2014 aus. Zudem war sie an zwei Punkte geknüpft: Die dortige Flutlichtanlage musste auf insektenfreundliche Natriumdampflampen umgerüstet werden. Das ist zwischenzeitlich erfolgt. Zudem sollte die Verwaltung für die städtische Anlage einen neuen Alternativstandort zur Auslagerung finden.

Bürgermeister Heinz Josef Dick hat sich im Vorfeld der Sitzung an den Rhein-Kreis Neuss gewandt, und eine Verlängerung der Befreiung um weitere fünf Jahre beantragt. "Einfach mal so eine Sportanlage zu verlegen ist nicht so einfach", erklärte Dick am Montag auf Anfrage.

"Wir befinden uns mitten in der Fortschreibung des Sportstättenplanes", so Dick weiter. Der auch in seinem Schreiben an den Kreisumweltdezernenten Karsten Mankowsky an die finanzielle Situation der Stadt erinnert: "Wir sind Stärkungspaktkommune. Die Finanzierung eines Trainingsplatzes können wir uns aktuell nicht leisten."

Der Korschenbroicher Bürgermeister hofft, dass der Beirat für die Sporttreibenden und für die Stadt entscheidet: "Es wäre wünschenswert, wir bekämen eine längerfristige oder besser noch unbegrenzte Nutzungsgenehmigung", sagt Dick, der aber auch einräumt, "mit einer Fünf-Jahres-Frist ist uns auch schon geholfen."

Für Peter Baukloh ist die immer wiederkehrende Situation unhaltbar. Auch er hofft, dass der Beirat heute im Sinne der Sportler entscheidet. "Wir brauchen endlich Planungssicherheit", spricht er die Vereinsentwicklung an. Dieses Hin- und Her könne man mittlerweile niemandem mehr erklären: "Wenn Sport wirklich so wichtig ist, wie alle Politiker immer sagen, dann muss der Beirat heute zu unseren Gunsten entscheiden." Und dass bei den Sportfreunden viel passiert, dafür sorgen die 20 Fußball-Teams mit 230 Heimspielen und 1600 Trainingsstunden pro Saison.

(NGZ)
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