Korschenbroich Stadt braucht langfristig 80 Kita-Plätze

Korschenbroich · In Korschenbroich fehlen trotz hoher Versorgungsquote Kindergartenplätze. Während die Stadt mit 1039 Plätzen die aktuelle Nachfrage abdeckt, wird es ab August eng. Bislang stehen 83 Kinder für das neue Kita-Jahr auf der Warteliste.

 Blick ins Schuhregal einer Kindertagesstätte: 16 Kitas gibt es aktuell in der Stadt Korschenbroich. Alle 1039 Plätze sind derzeit vergeben. Für das neue Kindergartenjahr existiert bereits eine Warteliste.

Blick ins Schuhregal einer Kindertagesstätte: 16 Kitas gibt es aktuell in der Stadt Korschenbroich. Alle 1039 Plätze sind derzeit vergeben. Für das neue Kindergartenjahr existiert bereits eine Warteliste.

Foto: dpa, jbu;cse dna

Vor drei Jahren hatten die Verantwortlichen im Korschenbroicher Rathaus noch große Sorgen, alle Kindergartengruppen auslasten zu können. "Mittlerweile ist alles anders. Das Blatt hat sich komplett gedreht", erklärt Bürgermeister Marc Venten im Gespräch mit unserer Redaktion. Er weiß, dass er derzeit nur noch mit großer Anstrengung den Kita-Platzbedarf decken kann. Während aktuell noch alle Wünsche erfüllt werden können, spricht Venten offen die sich mit dem neuen Kindergartenjahr 2017/18 auftuende Lücke an: "Ab 1. August fehlen uns dann exakt 83 Kindergartenplätze." - Tendenz steigend.

Dass es bis August eine Lösung geben muss, dessen ist sich Venten bewusst. Und so stehen er und Antoinus Berheide vom Kreisjugendamt (KJA) im engen Kontakt. "Ich bin sicher, wir finden einen guten Weg", erklärt Berheide auf Anfrage. Er ist beim Kreisjugendamt in Korschenbroich für die Kinderbetreuung zuständig und damit direkter Ansprechpartner für die Stadtverwaltung.

Entgegen der demografischen Entwicklung steigt die Zahl der Kinder in Korschenbroich. Als Grund dafür nennt Berheide zum einen die für Korschenbroich recht hohe Geburtenrate und zum anderen die vielen Neubürger: "Die Stadt schließt alte Baulücken und sorgt für viele Neubaugebiete. Damit setzt sich der Trend steigender Kinderzahlen kontinuierlich fort."

Aufgrund der Anmeldungen im Kindergartenbereich geht die Stadt Korschenbroich zurzeit davon aus, dass 83 Kinder - 50 unter drei Jahren und 33 über drei Jahren - für das Kindergartenjahr 2017/18 noch nicht berücksichtigt werden können. "Im laufenden Jahr sollen vorbehaltlich der Zustimmung des Rates bereits etatisierte Investitionsmittel zur Schaffung weiterer Plätze genutzt werden", sagt der Bürgermeister.

Und zum ansteigenden Platzbedarf teilt er mit: "Im U3- als auch im Ü3-Bereich müssen wir kurzfristig handeln. Durch bauliche Maßnahmen sowie zusätzliche Plätze in der Tagespflege wird der Bedarf zum 1. August 2017 gedeckt." Wann und welcher Kindergarten möglicherweise erweitert wird, war von Venten gestern aber noch nicht zu erfahren. Der Verwaltungschef wartet zunächst auf die Genehmigung des Stadthaushaltes durch die Bezirksregierung Düsseldorf, zudem wolle er er keinen Alleingang ohne politische Rückendeckung, sagt Venten.

Die 83 fehlenden Plätze will das Kreisjugendamt der Stadt zunächst durch eine gesetzlich erlaubte Überbelegung der Gruppen gestatten. Dass die Verwaltung aber aktiv werden muss, steht für Antonius Berheide außer Frage: "Die Stadt braucht zwei neue Gruppen für mindestens 40 Kinder." Gerüchten zufolge, es würden zur Schaffung neuer Kindertagestättenplätze Container aufgestellt, widerspricht Berheide energisch: "Es wird in Korschenbroich keine Container in der Kinderbetreuung geben."

(NGZ)
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