Korschenbroich Stadt nimmt seit Januar 40 Flüchtlinge auf

Korschenbroich · Für die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Familie, Soziales und Senioren standen am Dienstagabend auch heiklere Themen auf dem Programm. Dazu gehört Flüchtlingsproblematik. In Korschenbroich sind seit Jahresbeginn 40 Flüchtlinge untergebracht worden, davon 13 aus Syrien, aber auch Menschen aus Indien, Sri Lanka, Somalia.

Wie es denn sein könne, dass ein Flüchtling aus Indien hier sei, wurde in der Sitzung des Ausschusses nachgefragt. Petra Köhnen, stellvertretende Leiterin des Amtes für Personal und Soziales, stellte klar, dass der Stadt Korschenbroich die Geflüchteten zugewiesen würden und die Stadt keinen Einfluss darauf habe. Worauf sie allerdings Einfluss nimmt, wurde in der Sitzung diskutiert: die Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen. Hier wurde angemerkt, dass von 15 Stellen lediglich sechs besetzt und vier reserviert wurden und die restlichen fünf offen sind. Während Petra Köhnen klar machte, dass häufig zunächst ein Sprachkurs notwendiger und sinnvoller sei als eine Arbeitsmaßnahme, argumentierte Martin Kresse vom Bündnis90/Die Grünen, dass der beste Weg für die Integration von Flüchtlingen die Eingliederung in den Arbeitsmarkt sei und fragte sich, ob die Anstrengungen für diese Integration von Seiten der Stadt ausreichten.

Die Problematik, so Köhnen, liege auch darin, dass häufig Frauen in die Kinderbetreuung vermittelt würden, die dann aufgrund von Schwangerschaft wieder aufhören müssten. Sie verwies auf eine Informationsveranstaltung der Bundesagentur für Arbeit, die für die Flüchtlinge ausgerichtet wurde.

Ein Einwand ganz anderer Art kam von Bernd Makowiak vonder Fraktion ULLi/Zentrum: Könne gewährleistet werden, so fragte er, dass "unsere christlichen Wertevorstellungen" sowie die Idee der "Gleichberechtigung von Frauen" sichergestellt werden, wenn Frauen aus anderen Kulturkreisen in Kindertagesstätten die Betreuung der Kinder übernähmen.

Während Köhnen beschwichtigte, dass die Frauen hauptsächlich mit hauswirtschaftlichen Aufgaben betraut seien und grundsätzlich in einem Team arbeiteten, wandte Kresse ein, dass Integrationsbemühungen auf beiden Seiten stattfinden müssen. Und sprach Makowiak persönlich an: "Sie müssen auch am Integrationsprozess teilnehmen."

Zuvor erlebten die Ausschussmitglieder einen "kunstvollen" Einstieg in die Sitzung. Die Viersener Künstlerin Marianne Reiners-Maaz führte zu ihren Bildern, die im Rahmen von "Kunst im Rathaus" ausgestellt sind. Christina Nierwetberg, verantwortlich für die Planung und Durchführung von Kulturveranstaltungen, konnte über das Kulturprogramm des vergangenen Jahres nur Positives berichten. Die meisten Veranstaltungen waren ausverkauft und auch das laufende Programm findet großen Zuspruch. Das relativ neue Kindertheater, eine Programmreihe, die gemeinsam mit dem Kreisjugendamt organisiert wird und an wechselnden Orten stattfindet, hat bereits 60 Abonnenten.

(NGZ)
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