Korschenbroich Stadt spart mit IT-Konzept Geld

Korschenbroich · Mit einer vom Hauptausschuss beschlossenen Strategie kann die Verwaltung frei entscheiden, ob sie Programme selbst betreibt oder den Zweckverband dafür bezahlt. So hat sie mehr Kontrolle über die entstehenden Kosten.

 Um nicht mit veralteten Computern und Programmen arbeiten zu müssen, hat die Stadt eine IT-Strategie erarbeitet, mit der sie bei Bedarf neue Produkte in eigener Verantwortung kaufen und betreiben kann.

Um nicht mit veralteten Computern und Programmen arbeiten zu müssen, hat die Stadt eine IT-Strategie erarbeitet, mit der sie bei Bedarf neue Produkte in eigener Verantwortung kaufen und betreiben kann.

Foto: RADOWSKI/TEUTOPRESS

Ob bei Baugenehmigungen, Einschulungen, Wahlen oder Bußgeldverfahren - ohne die digitale Datenverarbeitung wäre die Stadt-Verwaltung heute aufgeschmissen. Bevor aber mit den entsprechenden Computer-Programmen Genehmigungen erstellt, Veranstaltungen organisiert oder Bußgelder eingetrieben werden können, müssen diese erst einmal eingekauft und danach auch verwaltet werden. Mit einer speziellen IT-Strategie, die nun vom Hauptausschuss bestätigt wurde, hat sich die Stadt bei Kauf und Verwaltung der Programme jetzt eine Handlungsfreiheit gesichert, mit der sie künftig bares Geld sparen kann.

Im Fall der Stadt Korschenbroich laufen sowohl der Einkauf als auch der Betrieb der Programme im Wesentlichen über zwei Wege. Einer besteht darin, dass die Verwaltung die Produkte von der ITK Rheinland, dem IT-Zweckverband der Stadt, bezieht. In diesem Fall übernimmt die ITK den Betrieb der Programme - die Daten liegen somit auch im dazugehörigen Rechenzentrum. "Der Vorteil dieses Verfahrens ist die gebotene Sicherheit", erklärt Markus Drohen, Leiter des Amtes für zentrale Dienste, in dessen Aufgabenbereich das Sachgebiet IT fällt. Vom Zweckverband werden derzeit unter anderem das Ratsinformationssystem sowie der Internet-Zugang der Verwaltung betrieben. Insgesamt liegen aktuell 15 der 30 wichtigsten Programme bei der ITK Rheinland.

Die anderen 15 werden lokal von der Verwaltung betrieben. Dies sei immer dann der Fall, wenn die Produkte, die von der ITK angeboten werden, in dieser Form nicht von der Stadt Korschenbroich benötigt werden, oder die Anschaffung nicht wirtschaftlich wäre, erklärt Drohen. Beispiele für solche Programme sind etwa das Programm zur Verwaltung von Haushalts- und Rechnungswesen und das Verfahren für die Bearbeitung von Baugenehmigungen. Diese liegen auf den lokalen Servern der Stadt an der Sebastianus- sowie der der Don-Bosco-Straße, wohin sie aus Sicherheitsgründen im Fünf-Minuten-Takt synchronisiert werden.

Neu ist diese Aufteilung nicht - nun aber hat sich die Stadt die Zwei-Wege-Strategie erstmals vom Hauptausschuss bestätigen lassen. Somit stellt sich die Verwaltung auch in Zukunft so auf, dass sie frei entscheiden kann, ob und in welcher Form sie Produkte von der ITK abnimmt. Die Bestätigung dieses Weges war auch deshalb wichtig, da durch kommende Preisfestschreibungen seitens der ITK sowie einer möglichen Neuordnung der Beteiligungen der einzelnen Kommunen an den Gemeinkosten höhere Abgaben der Stadt an die ITK fällig werden könnten. "Wir behalten uns so auch weiterhin das Recht vor, in jedem Einzelfall entscheiden zu können, ob wir ein Produkt von der ITK beziehen, oder es lokal betreiben", sagt Markus Drohen.

Wie klug dieser Schritt ist, zeigt ein Blick in andere Kommunen. Die Städte Kaarst und Neuss etwa nehmen einen viel größeren Anteil ihrer Verwaltungsprogramme beim Zweckverband ab - gleichzeitig entstehen somit verhältnismäßig deutlich höhere Kosten, sagt Drohen. Neben einer besseren Kontrolle der entstehenden Kosten für die Stadt hat die IT-Strategie einen weiteren positiven Effekt: In das Konzept für die Verwaltung ist auch das Konzept zur EDV-Ausstattung in den städtischen Schulen integriert worden. In diesem Jahr konnte so in der Verwaltung eine fünfte Stelle im IT-Bereich geschaffen werden. Auch dafür war das Konzept Voraussetzung.

(tsp)
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