Korschenbroich Stadt will Brücken-Neubau prüfen

Korschenbroich · Wenn es nach CDU und SPD geht, soll die marode Brücke an der Goethestraße künftig nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Die Stadt denkt darüber nach, die Brücke abzureißen und sie aus Holz neu zu errichten.

 Die marode Brücke an der Goethestraße könnte durch eine Holzbrücke ersetzt werden. Dann wäre sie nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar.

Die marode Brücke an der Goethestraße könnte durch eine Holzbrücke ersetzt werden. Dann wäre sie nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar.

Foto: Ilgner

Die ersten Erdarbeiten für das Baugebiet "An der Niersaue" sind erfolgt. Die Frage, die nun den Bau- und Verkehrsausschuss beschäftigte: Wie kann dieses Baugebiet für Fußgänger und Radfahrer am besten an das Zentrum von Korschenbroich angeschlossen werden? Diskutiert wurde auch über die Zukunft der Brücke an der Goethestraße. In beiden Fällen konnten noch keine Entscheidungen getroffen werden.

CDU und SPD hatten zum Haushalt 2018 einen gemeinsamen Antrag zur Brückensanierung gestellt. Die beiden großen Fraktionen teilen die Auffassung, dass es künftig reicht, wenn das marode Betonbauwerk lediglich für den Rad- und Fußgängerverkehr freigegeben und für die sonstigen Verkehrsteilnehmer gesperrt wird. So könnten rund 200.000 Euro eingespart werden. "Wir müssen uns noch intensiver mit der Thematik auseinandersetzen", sagte Dezernent Georg Onkelbach. Es sei zu prüfen, ob die Brücke auch dann verkehrssicher gemacht werden müsse, wenn sie nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden würde - die Brückenköpfe befänden sich in einem desolaten Zustand. "Wir müssen prüfen, ob eine neue Brücke in Holzbauweise nicht wirtschaftlicher wäre", erklärte Onkelbach. Das Ergebnis dieser Prüfung werde rechtzeitig zu den Haushaltsberatungen 2019 vorliegen, möglicherweise aber schon im Sommer.

CDU und SPD hatten auch einen gemeinsamen Antrag zum Kreuzungsbereich L 31/An der Sandkuhle/L 382 eingebracht. Durch den Landesbetrieb Straßen NRW wird der Ausbau des Kreuzungsbereichs L 31/An der Sandkuhle/L382 geplant. SPD und CDU möchten, dass in diesem Zusammenhang die Anbindung an den Ortskern für Fußgänger und Radfahrer optimiert wird - Richtung L 31 müsse eine Querungsmöglichkeit geschaffen werden. Alternativen wie eine Untertunnelung oder die Ertüchtigung der vorhandenen Fußgängerbrücke wären nur zu deutlich höheren Kosten möglich und würden gleichzeitig keine optimale Anbindung herstellen. Das gab Andreas Heidemann (CDU) zu verstehen. Gabriele Parting (Die Aktive) geht davon aus, sowohl eine Untertunnelung, als auch eine Brücke weiterhin diskutiert werden müssten. Fakt ist, dass der Landesbetrieb Straßen NRW bereits ablehnend zu einer jetzt von der CDU und der SPD angedachten Lösung geäußert hatte. "Die Sicherheit und die Leichtigkeit des Verkehrs dürfen nicht beeinträchtigt werden", erklärte Georg Onkelbach. Querende Fußgänger- und Radverkehre seien unter diesen Aspekten kontraproduktiv. Paul Jahny (SPD) regte an, trotz allem mit dem Landesbetrieb in Verhandlungen zu treten. Der Tunnel solle erst in rund zehn Jahren mit der Umsetzung des zweiten Bauabschnitts kommen - so lange könne nicht gewartet werden. Onkelbach sieht einen Tunnel kritisch: "Tunnel sind meistens Angsträume." Hinzu kommen hohe Baukosten. Für ihn müsse die Querungsmöglichkeit nicht unbedingt "an diesem neuralgischen Punkt" erfolgen. Er hält eine weitere zu bauende Kreuzung Richtung Neersbroich für eine gute Alternative für den Fußgänger- und Radverkehr: Von dort könnten Fußgänger und Radfahrer aus Neubaugebiet "An der Niersaue" in die Innenstadt gelangen. Die Verwaltung versprach eine zeitnahe Lösung.

(NGZ)
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