Korschenbroich Statiker soll Glockenturm von St. Andreas untersuchen

Korschenbroich · Auf eine Diagnose festlegen lassen, möchte sich Norbert Jachtmann noch nicht. Fest steht aber für den Glocken-Experten aus Krefeld: "Es war gut und richtig, dass der Kirchenvorstand von St. Andreas zunächst einmal auf das Glockengeläut verzichtet hat." Damit haben die Verantwortlichen am 12. August auf eine Instabilität im Glockenstuhl reagiert.

 Norbert Jachtmann im Glockenturm: Der vom Bistum bestellte Sachverständige untersuchte alle Details. Jetzt will er einen Statiker hinzuziehen.

Norbert Jachtmann im Glockenturm: Der vom Bistum bestellte Sachverständige untersuchte alle Details. Jetzt will er einen Statiker hinzuziehen.

Foto: L. Berns

"Das Geläut bleibt auch weiter abgeschaltet", erklärte Jachtmann gestern gegenüber unserer Zeitung. Für wie lange? Auf eine Zeitangabe wollte sich der amtlich bestellte Glocken-Sachverständige für das Erzbistum Köln und die Bistümer Aachen und Essen aber nicht festlegen. Er war am Montagabend mit Pfarrer Marc Zimmermann, dem Küster Dirk Wupper sowie den Kirchenvorstandsmitgliedern Dr. Rita Mielke und Thomas Block in den Kirchturm gestiegen. Fast eine Stunde Zeit nahm sich Jachtmann. Er ließ alle Glocken läuten, hörte auf die unterschiedlichen Frequenzen und beobachtete dabei die verschiedenen Schwingungen.

Der Glocken-Sachverständige zog einen Vergleich zu Hochhäusern und meinte, leichte Schwingungen seien ab einer gewissen Höhe normal. Dabei gab er zu bedenken: "Wenn die große Glocke schwingt, werden im Turm allein 7,5 Tonnen bewegt - so viel Gewicht, wie beispielsweise ein Kleinlaster auf die Waage bringt." Ihm waren bei seiner Inspektion die vermehrten Schwingungen nicht entgangen. Das war auch deckungsgleich mit den Beobachtungen von Thomas Block, der in den zurückliegenden Monaten immer mal wieder in den historischen Turm mit dem hölzernen Glockenstuhl gestiegen war.

Zunächst wird sich Jachtmann mit dem Generalvikariat in Aachen kurzschließen, um dann mit Hubert Wallrafen einen ausgewiesenen Statiker in Kirchturmfragen hinzuzuziehen. "Pfarrer Zimmermann hat mich beauftragt, einen gemeinsamen Termin zu koordinieren", skizzierte der Glocken-Sachverständige die weitere Vorgehensweise.

"Bis zu diesem Termin bleiben die Andreas-Glocken zunächst einmal stumm", bestätigte die geschäftsführende Kirchenvorstandsvorsitzende Rita Mielke die Vorsichtsmaßnahme. "Welche Korrekturen weiter erforderlich sind, werden wir von den beiden Experten anhand ihrer Analyse erfahren." Welche Kosten damit auf die Pfarre zukommen, ist für den Kirchenvorstand nicht abschätzbar. Bei großen Investitionen will er auf jeden Fall das Bistum um Unterstützung bitten.

(NGZ)
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