Korschenbroich Steinbrincks "Wei'ß'heiten" sind im Kulturbahnhof zu sehen

Korschenbroich · "Wei'ß'heiten" heißt die Ausstellung von Peter Steinbrinck, die jetzt im Korschenbroicher Kulturbahnhof eröffnet wurde. Der Titel ist eine Anspielung auf die Lieblingsfarbe des in Neuss lebenden Künstlers. Weiß kann ja sehr steril sein. Das trifft auf die Exponate von Peter Steinbrinck nicht zu, weil sie viele Facetten aufweisen, oft collagiert sind.

 Er spielt in seinen Bildern mit feinen Strukturen und dezenten Schattierungen: der Neusser Künstler Peter Steinbrinck.

Er spielt in seinen Bildern mit feinen Strukturen und dezenten Schattierungen: der Neusser Künstler Peter Steinbrinck.

Foto: J. Knappe

Der 79-Jährige sagt, dass ein gegenständliches Bild dem Betrachter nicht so viel zu sagen hat wie seine abstrakten Arbeiten. In ihnen könne er immer wieder Neues entdecken. Sie stellten sich anders dar, böten sich an für unendlich viele Assoziationen, verändern ihr Aussehen abhängig vom Lichteinfall. Viele der Bilder sind Materialcollagen. Da sind Aufbrüche zu sehen, der Künstler hat unter anderem Wellpappe verwendet - und Leinwand ist für ihn mehr als nur ein Malgrund: Sie verleihen einigen seiner Bilder eine unverwechselbare Stofflichkeit. Nicht selten ordnen geometrische Elemente die Formen- und Materialvielfalt. "Beeindruckend ist die Materialität der Bilder, die nur in den wenigsten Fällen wirklich zweidimensional sind", erklärte die Kunsthistorikerin Angela Wilms-Adrians in ihrer Einführungsrede.

So sehr die Farbe Weiß im Mittelpunkt steht: Es kommen auch andere Farbtöne vor - wie unterschiedliche Graustufen oder ein warmes Terrakotta. Diese Bilder sind Erinnerungen an Steinbrincks Zeit in Italien. Dazu muss man wissen, dass der Kaufmann Peter Steinbrinck vor rund 20 Jahren seine Firma verkaufte und mehrere Jahre in Italien lebte. Dort entstanden Skulpturen aus wunderschönen alten Hölzern. "Ich hatte in alten Palästen wunderschöne Ausstellungen", schwärmt der Künstler noch heute. Ein wenig an diese Zeit erinnern die drei Holzobjekte, die jetzt in Glasvitrinen zu sehen sind. Eine heißt "Das Buch": Handgeschmiedete Nägel symbolisieren die mögliche Last des Wissens, ein altes Getriebe verkörpert die Gedanken. Aus einem alten Schmuckwagen schuf Peter Steinbrinck eine Figur. Ungegenständlich und seinen Bildern am meisten ähnlich ist eine Komposition, die im Kern aus Holzstücken besteht.

Info Die Ausstellung ist bis zum 21. Februar jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

(NGZ)
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