Korschenbroich Streit ums Parken auf Schloss Dyck

Korschenbroich · Um mehr Parkplätze für Großveranstaltungen auf Schloss Dyck zu schaffen, hat die Stiftung Schloss Dyck zusammen mit der Gemeinde Jüchen ein Verkehrskonzept entwickelt, das eine Einbahnstraßenregelung vorsieht. Anwohner kritisieren das Konzept. Sie müssten Umwege in Kauf nehmen.

Oldtimer-Parade "Classic Days" rund ums Schloss Dyck in Jüchen
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Oldtimer-Parade "Classic Days" rund ums Schloss Dyck in Jüchen

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Steinforth-Rubbelrath Früher war das ganze Dorf zugeparkt. Heute gibt es bei Großveranstaltungen wie dem Oldtimer Spektakel "Classic Days" oder der Schlossweihnacht auf Schloss Dyck, rund 1000 Parkplätze mehr. Grund ist ein Verkehrskonzept, das die Stiftung Schloss Dyck zusammen mit dem Straßenverkehrsamt, der Polizei, dem Rhein-Kreis Neuss und der Gemeinde Jüchen entwickelt hat. Damit die Straße einseitig beparkt werden kann, ist die Landstraße 32 Ausfahrt Kapellen Richtung Schloss Dyck zur Einbahnstraße umfunktioniert worden.

Anwohner sind verärgert

Viele Anwohner sind über das Konzept verärgert: "Parkplätze gibt es mittlerweile genug", sagt Marlies Esser aus Steinforth. Allerdings müssten die Anwohner aus Steinforth-Rubbelrath nun mehrmals im Jahr große Umwege in Kauf nehmen. "Die Parksituation im Ort hat sich durch das Verkehrskonzept zwar entschärft, aber die Einbahnstraßenregelung ist genauso ärgerlich wie das Parkplatzproblem", findet Doris Keßel aus Steinforth.

Man kommt zwar aus dem Ort raus nach Liedberg und Glehn, will man aber zurück, muss man über Schelsen fahren", beklagt die 46-Jährige. Das seien einige Kilometer Umweg. "Das Parkkonzept ist okay, allerdings leidet das ganze Dorf unter den großen Umwegen", erzählt Marie-Luise Basteck, die direkt am Kreisverkehr in Steinforth-Rubbelrath wohnt.

Jährlich strömen tausende Besucher zu den Veranstaltungen auf Schloss Dyck. Allein zur Schlossweihnacht kamen rund 35 000 Besucher. Insgesamt 241 000 Menschen haben im vergangenen Jahr das Schloss besucht. "Wenn sich so viele Besucher auf den Weg machen, ist eine einfache und gut ausgeschilderte Verkehrslenkung wichtig", sagt Stiftungsvorstand Jens Spanjer. "Ich denke, dass wir mit der Einbahnstraßenregelung die richtige Entscheidung getroffen haben", so Spanjer. "Wir konnten das Parkplatzproblem dadurch deutlich entschärfen."

Jetzt stünden bei Großveranstaltungen rund 2000 Parkplätze zur Verfügung. Man sei bemüht, die Situation weiter zu optimieren. "Bis zum Sommer wollen wir eine Lösung finden, die dann 2011 um gesetzt werden soll", sagt Spanjer. Derzeit gebe es Gespräche mit Landwirten, um weitere Flächen als Parkplätze zu gewinnen.

Belastung gering halten

"Wir versuchen, die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten", betont Spanjer. Auch Bürgermeister Harald Zillikens sei bemüht, die Situation zu optimieren: "Es wird Gespräche mit allen Beteiligten geben." Außerdem wolle die Gemeinde Jüchen zusätzliche Flächen, die auch für Polo-Großveranstaltungen genutzt würden, zur Verfügung stellen und einen Pendelbusverkehr einrichten.

(RP)
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