Korschenbroich Trauer um IS-Opfer: Bürgermeister sagt Feier ab

Korschenbroich · Das aus Korschenbroich stammende Opfer des Tunesien-Anschlags lebte mit seiner Frau im Ortskern und war begeisterter Wassersportler. Bürgermeister Dick wünschte der Familie Kraft und sagte kurzfristig eine Feier ab.

Tunesien: Nach Terroranschlag verlassen Urlauber das Land
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Nach Anschlag: Urlauber verlassen Tunesien

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Mit dem Start in die neue Woche gibt es nur ein vorherrschendes Thema in der Stadt Korschenbroich: Das IS-Attentat in Tunesien, bei auch dem ein Korschenbroicher Bürger ermordet wurde. Bei dem Opfer handelt es sich um H. P. (Name ist der Redaktion bekannt). Er lebte mit seiner Frau im Ortskern. Der begeisterte Wassersportler war am vergangenen Mittwoch in dem tunesischen Badeort Sousse angekommen, um dort mit seiner Ehefrau 14 unbeschwerte Urlaubstage zu verbringen. Bereits am dritten Tag kam er gewaltsam ums Leben.

 Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick.

Foto: L. Hammer

Der Urlauber aus Korschenbroich ist eines von 38 Anschlagsopfern. Möglicherweise kommt ein weiteres Opfer aus der benachbarten Stadt Willich hinzu. Diese Auskunft wurde vom Auswärtigen Amt in Berlin noch nicht offiziell bestätigt.

Die Trauer und das Entsetzen im Rhein-Kreis und in der Stadt Korschenbroich sind groß. Bereits am Sonntag haben Landrat Petrauschke und Bürgermeister Heinz Josef Dick den Hinterbliebenen in einer gemeinsamen Erklärung ihr Beileid ausgesprochen. Sie verurteilten den blutigen Anschlag aufs Schärfste. Seit Montagnachmittag gibt es auch einen Eintrag auf der Internetseite der Stadt. Bürgermeister Dick wendet sich da nochmals an die Hinterblieben: "Ich bin bestürzt über die Vorfälle und wünsche der Familie und den Freunden die Kraft und die Ruhe, das Geschehene — soweit es überhaupt möglich ist — zu verarbeiten."

Anschlag auf Touristenhotel in Tunesien
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Dick sagte auch kurzfristig die offizielle Verabschiedung des Ersten Beigeordneten ab. Bernd Dieter Schultze sollte Dienstagabend im großen Rahmen mit Vertretern aus Rat und Verwaltung nach 50 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet werden. "Die Feier wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt", heißt es aus dem Rathaus.

Die Ehefrau des Toten ist bereits am Samstag in die Heimat zurückgekehrt. Sie musste vor dem Rückflug noch ihren getöteten Ehemann in Sousse identifizieren und hat bei ihren Eltern vorerst Trost und Schutz gesucht, um das traumatische Ereignis verstehen und verarbeiten zu können.

(wi)
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