Korschenbroich TZG hilft Frauen zurück in den Beruf

Grevenbroich · Seit zehn Jahren bietet das Technologiezentrum Glehn Kurse für Frauen an, die etwa nach der Elternzeit zurück in ihren Beruf wollen. 80 Prozent der Teilnehmerinnen gelang dies. Nun wurde der runde Geburtstag in Glehn gefeiert.

 Diane Schneider (l.) und Bärbel Scheing präsentierten bei der Feier des Technologiezentrums einen Sketch zum Thema "Berufsrückkehrerinnen". Jedes Jahr bietet das TZG für diese Gruppe zwei Kurse an.

Diane Schneider (l.) und Bärbel Scheing präsentierten bei der Feier des Technologiezentrums einen Sketch zum Thema "Berufsrückkehrerinnen". Jedes Jahr bietet das TZG für diese Gruppe zwei Kurse an.

Foto: L. Berns

Die Frauen sitzen bei einer Tasse Kaffee zusammen. "Das traust du dir zu? Nach 15 Jahren zu Hause? Einem Chef im Büro den Rücken freihalten?", fragt Marion Nette erstaunt ihre Freundin Klara Geist, die ihr vom Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Teamassistentin erzählt hat. "Ja sicher, das habe ich auch lange genug für meinen Mann und die Kinder getan, und jetzt bekomme ich endlich wieder Geld dafür", sagt Klara Geist. Sie heißt in Wirklichkeit Diane Schneider, und das Gespräch auf der Bühne ist Teil eines der drei Abschlussprojekte der Seminarreihe "Projekt- und Teamassistentinnen" des Technologiezentrums Glehn (TZG).

Seit zehn Jahren bietet das TZG den Weiterbildungskursus an, der sich speziell an Berufsrückkehrerinnen wendet. Diesen runden Geburtstag feierte das Technologiezentrum im Pfarrsaal St. Pankratius mit mehr als hundert Gästen. "In den zehn Jahren haben zwanzig Kurse stattgefunden, in denen die Frauen wieder fit für den beruflichen Wiedereinstieg gemacht wurden. Wir liegen bei einer Vermittlungsquote von etwa 80 Prozent, das ist schon mal ein Grund zum Feiern", sagt Meike Faßbender, die die Weiterbildung vor einigen Jahren absolviert hat und heute in der Verwaltung des TZG arbeitet.

In den Kursen, die zwei Mal im Jahr angeboten und von der Agentur für Arbeit gefördert werden, frischen die Frauen sechs Monate lang täglich ihr Wissen rund um die Bürokommunikation auf. Dabei stehen Office-Anwendungen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder PowerPoint-Präsentationen auf dem Unterrichtsplan. "Das sind Bereiche, in denen sich wahnsinnig viel ändert. Da kann man nach Jahren, die man zu Hause verbracht hat, nicht so einfach wieder einsteigen", sagt Kursteilnehmerin Diane Schneider. Sie ist gelernte Bankkauffrau und hat für ihre beiden Kinder sechs Jahre Elternzeit genommen.

Auch in Sachen Medienkompetenz, Projektplanung, Kommunikationsstrategien, Teamarbeit und Bewerbungstrainings werden die jeweils etwa 20 Teilnehmerinnen geschult.

Dabei ist es nicht allein das Fachwissen, das beim beruflichen Wiedereinstieg nützlich ist. "Das Selbstbewusstsein wird in dem Kurs gestärkt. Durch die neuen Kompetenzen wird einem selbst klar, dass sich die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessern - das ist ein gutes Gefühl", sagt Meike Faßbender.

Auch Diane Schneider sieht die Vorteile des Kurses: "Man hat schon während der Kurszeit wieder einen durchstrukturierten Tagesablauf, so, als würde man zur Arbeit gehen, das ist auch eine gute Vorbereitung", erklärt die 40-Jährige.

Die Absolventinnen des aktuellen Kurses kommen aus unterschiedlichsten beruflichen Bereichen, die Bandbreite reicht von der Lehrerin, der Groß- und Einzelhandelskauffrau bis hin zur Wirtschaftsingenieurin. Die jüngste Teilnehmerin ist 28, die älteste 54 Jahre alt. Diane Schneider zieht ein positives Fazit "Ich fühle mich fachlich wieder sehr gut aufgestellt."

(NGZ)
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