Korschenbroich Unges Pengste: 800 Gäste frühstücken bei Livemusik im Zelt

Korschenbroich · Zwischen Ehrenschild und Mett-Igel: Am Dienstag begann der Schützen-Tag mit einer Festmesse, danach gab's Brötchen beim Familienfrühstück.

 Mächtig was los war Dienstagmorgen beim Familien-Frühshoppen im Festzelt. Die Tafeln waren reich gedeckt, mehr als 800 Gäste frühstückten mit.

Mächtig was los war Dienstagmorgen beim Familien-Frühshoppen im Festzelt. Die Tafeln waren reich gedeckt, mehr als 800 Gäste frühstückten mit.

Foto: Ilgner Detlef

Vorne frische Ananas, Erdbeeren und Mangos, hinten Rührei und feine Häppchen so weit das Auge reicht — und das alles verteilt auf mehrere Etagere. Wenn das kein Festmahl ist! Zugegeben: Mit der reich gedeckten Tafel hat Christiane Bäumel vom Zug "Schönne Boschte" beim Frühschoppen Dienstagmorgen gewissermaßen den Vogel abgeschossen — aber: "Wenn schon, dann richtig", sagte die leidenschaftliche Köchin, die ein riesiges Buffet auffuhr.

Das, was die Lebensgefährtin des Seitenoffiziers Heinz Kraphol ab 5 Uhr morgens in aller Liebe vorbereitete, hätte locker auch fürs Mittag- und Abendessen gereicht. Also — klare Ansage: "Wer hier hungrig rausgeht, ist selbst schuld", sagte Pfarrer Hermann-Josef Schagen und lachte. Er hielt kurz vor dem Familien-Frühshoppen noch einen Festgottesdienst in St. Andreas — und stärkte sich anschließend beim Frühstück, das von den Zugkönigen, den Offizieren oder den Seitenoffizieren der einzelnen Schützenzüge organisiert wurde.

 Süß und lecker war das Königsgeschenk von der Rheinischen Post (v.l): RP-Redakteurin Ruth Wiedner übergab zwei Erdbeertorten an die Majestäten Andreas van de Kraan, Hans Höch und Bezirksbundesmeister Horst Thoren.

Süß und lecker war das Königsgeschenk von der Rheinischen Post (v.l): RP-Redakteurin Ruth Wiedner übergab zwei Erdbeertorten an die Majestäten Andreas van de Kraan, Hans Höch und Bezirksbundesmeister Horst Thoren.

Foto: Ilgner Detlef

Die meisten betrieben zwar nicht soooo viel Aufwand wie Christiane Bäumel, doch zwischen Mett-Igeln, reich gedeckten Käseplatten oder — wer's mag — Rollmöpsen wurden beim Frühstück alle satt. "Es waren mindestens 800 Schützen, Zug- und Familienmitglieder dabei. Ich bin sehr zufrieden", sagte Sebastianer-Präsident Peter Schlösser. Zufrieden zeigte sich natürlich auch Christiane Bäumel: "Der Frühschoppen ist für mich jedes Mal ein harmonisches Erlebnis."
Doch bevor's im Zelt bei Musik der Kapelle "Die Kleinenbroicher" ans Brötchenschmieren ging, stand erst einmal der Gottesdienst in St. Andreas auf dem Schützen-Plan. Mit starker Symbolik thematisierte Pfarrer Hermann-Josef Schagen dabei den Gemeinschaftsgedanken, in dem er die Kirchenbesucher bat, die Hände ihres Nachbarn zu ergreifen und das Vater Unser zu beten.
Das Besondere: Bezirksbundesmeister Horst Thoren hängte dem altgedienten Pastor Alois Müller zum Ende der Messe die goldglänzende Sonderstufe des Präses-Ehrenschildes um. "Alois Müller hat es uns nicht leicht gemacht. Er war stets Seelsorger mit Anspruch und Überzeugung", sagte Horst Thoren bei der Ehrung. Müller habe sich in einem beispielhaften Einsatz über Jahre hinweg für Glaube, Sitte und Heimat eingesetzt.

Die Ehrung rührte den 82 Jahre alten Pastor sichtlich: "Ich bin den Bruderschaften sehr dankbar für diese Anerkennung. Ich wünsche allen ein schönes und beglückendes Fest." Alois Müller hatte unter anderem auch die Nachkriegszeit in der örtlichen Kirchenlandschaft geprägt und ist vielen noch als Religionslehrer bekannt.

Dankbar waren später im Zelt auch die Jungen und Mädchen, die von beiden Königen Chips für Auto-Scooter und Kinderkarussell auf der Kirmes erhielten — wenn Hans Höch und Andreas van de Kraan erstmals auch dem großen Ansturm nicht gerecht werden konnten: Einige Kinder gingen leer aus.

(rp)
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