Korschenbroich Schützen feiern tropisches Unges Pengste

Korschenbroich · 30 000 Gäste kamen an drei Festtagen zu Unges Pengste in den Ortskern. Publikumsmagnete waren erneut die beiden Königsparaden. Jeder hatte seine eigene Strategie, um mit Temperaturen von bis zu 30 Grad am besten umzugehen.

Regenschirme wurden zum Sonnenschutz umfunktioniert, und Plätze im Schatten waren heiß begehrt: Die beiden Paraden gestern und am Sonntag zogen Tausende Besucher aus der Region nach Korschenbroich - und die waren kreativ im Umgang mit der Hitze. Das galt auch für die Schützen. In Marschpausen wurden Wasserflaschen herumgereicht, und die Kopfbedeckung musste zum Fächern herhalten. Im vergangenen Jahr war das noch ganz anders: Damals wurde die Königsparade am Pfingstmontag wegen des schlechten Wetters verkürzt.

1500 Zugteilnehmer zogen durch den Ortskern. Die Schützen präsentierten sich an beiden Tagen in kompletter Uniform. Eine Marscherleichterung hatte Sebastianer-Präsident Peter Schlösser zu Beginn des Pfingstwochenendes ausgeschlossen. Viele Blicke zogen die Reiter und Blumenhornträger auf sich, die bei der Parade gestern geballt zu sehen waren. 26 Blumenhörner wurden in der Gruppe an den Königen Theo Fragen (Sebastianer) und Christoph Schmitz (Junggesellen) an der Ehrentribüne in Höhe des Hannenplatzes vorbeigetragen - die Zuschauer dankten es mit lautem Applaus.

Dass die Königsparade ein großes Familienereignis ist, wurde auch in diesem Jahr wieder deutlich. Viele Eltern waren mit ihren Kindern gekommen - manche hatten sich sogar Decken mitgebracht, um die Parade im Sitzen verfolgen zu können. So zum Beispiel Carmen Weber, die am Pfingstsonntag mit ihren Töchtern Michelle (acht) und Luisa (fünf) am Straßenrand saß. "Wir machen das schon seit Jahren so. Anschließend geht es für uns zur Kirmes", sagte die Mutter.

Bei so viel guter Stimmung und perfektem Wetter zog Bezirksbundesmeister Horst Thoren einen Vergleich zur Weltmeisterschaft 2006. "Korschenbroich feiert drei Tage vor der WM sein Sommermärchen", sagte er gestern Mittag beim Stadtempfang im Hannenhaus. Vergangenes Jahr verkündete Thoren an gleicher Stelle das Vorhaben, das Schützenbrauchtum in die Liste des Weltkulturerbes eintragen zu lassen. "Der Antrag ist auf einem guten Weg", sagte Thoren gestern.

(NGZ)
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