"Unges Pengste" in Korschenbroich Könige fiebern dem großen Fest entgegen

Korschenbroich · Beim Schützen- und Heimatfest "Unges Pengste" dreht sich ab Samstag alles um zwei Könige: Das majestätische Spiel geht Axel Manns und Patrick Steffens unter die Haut. Wir stellen die beiden Korschenbroicher vor.

 Fitnesstest beim Königstreffen in Mönchengladbach: Sebastianer-König Axel Manns tritt eifrig in die Pedale. Er fiebert bereits den Paraden entgegen.

Fitnesstest beim Königstreffen in Mönchengladbach: Sebastianer-König Axel Manns tritt eifrig in die Pedale. Er fiebert bereits den Paraden entgegen.

Foto: Katz

Mit Axel Manns (47) steht zu Unges Pengste ein erfahrener König an der Spitze der St.-Sebastianus-Bruderschaft Korschenbroich. Bereits als 25-Jähriger stand er als Majestät der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft im Blickpunkt des Traditionsfestes. Schon damals stand für ihn fest: "Das möchte ich wiederholen." Ursprünglich wollte er 25 Jahre abwarten. Doch im vergangenen Herbst kam dann alles anders: Axel Manns holte mit dem 164. Schuss den hölzernen Vogel von der Stange und fiebert seither den Pfingsttagen entgegen. Auch wenn der selbstständige Sicherheitsfachmann nach außen hin cool und abgeklärt wirkt: Das Königsspiel geht ihm unter die Haut.

Und so strahlte Axel Manns gestern Vormittag beim inoffiziellen Festauftakt - dem Maienschlagen im Staatsforst bei Schiefbahn - mit der Sonne um die Wette: "Der Start war schon perfekt. So kann es jetzt weitergehen." Ganz spontan hat er dann auch einen Maibaum für seine Lebenspartnerin und Königin Ulrike Maier (49) geschlagen. Der Mai wird heute von ihm geschmückt und selbst aufgestellt. "Das soll eine Überraschung werden", betont Axel Manns. "Ich finde es einfach Klasse, dass ich so eine tolle Frau an meiner Seite habe, die mitzieht und mir die Regentschaft ermöglicht." Diese spontane Liebeserklärung will der Sebastianer-König als "hohe Wertschätzung" für seine Ulrike verstanden wissen.

Heute macht Axel Manns dort weiter, wo er gestern Abend beim traditionellen Silberputz sein Königssilber entgegennehmen konnten - nämlich in seinem Wachlokal bei Schmitten (Lindenhof). Dort kommt er mit seinen Schützenfreunden zusammen. Da dürfen seine Minister Ansgar Kirchberg und Herbert Ruckes ebenso wenig fehlen, wie der Königsclub, der ihm als Königszug aktiv zur Seite steht.

Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen: Selbst die prunkvolle Residenz an der Gabriele-Münter-Straße in Neersbroich erstrahlt in königlichem Glanz. "Jetzt kann's wirklich losgehen", sagt Manns, der schon den Königsparaden am Sonntag und Montag entgegenfiebert. Ruth Wiedner-Runo

 König der St.-Katharina-Junggesellen: Patrick Steffens. Der 24-Jährige träumt schon viele Jahre vom Königsamt. Für ihn geht nun ein Traum in Erfüllung.

König der St.-Katharina-Junggesellen: Patrick Steffens. Der 24-Jährige träumt schon viele Jahre vom Königsamt. Für ihn geht nun ein Traum in Erfüllung.

Foto: Ilgner Detlef

Als Patrick Steffens gemeinsam mit fünf Freunden 2007 den Zug "Lot loope" gründete, stand für ihn fest: "Eines Tages muss ich König werden." Den Traum hat sich der 24-Jährige beim Königsvogelschuss im Herbst mit dem 46. Schuss erfüllt — und das in einem "ultimativen Unges-Pengste-Jahr", in das auch seine Teilnahme an der berühmten Steubenparade im New Yorker Stadtteil Manhattan fällt. "Das passt in diesem Jahr perfekt zusammen", sagt Patrick Steffens, der zu den Schützen zählt, die das Schützenjahr mit dem Ausflug in die USA im September abrunden wollen.

Doch der September ist aus seiner Sicht noch in weiter Ferne. Was jetzt zählt, sind die letzten Vorbereitungen aufs Fest, das der Installateur wohl nie vergessen wird. "In diesen Tagen merke ich, was Freundschaft und Bruderschaft wirklich bedeutet." Er habe enorm viel Unterstützung erfahren — gerade beim Bau der Königsresidenz am Kuhlenhof, die er mit bis zu 30 Helfern mit viel Liebe zum Detail aufgebaut hat.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwei große und vier kleine Türme zählt die Burg, die Mitglieder und Freunde des Zugs "Lot loope" ganz traditionell mit gelb-weißen Rosen und grünen Zweigen verziert haben. Das war viel Arbeit — und so richtig realisiert hat Patrick Steffens es auch noch nicht, dass er jetzt im Mittelpunkt von Unges Pengste stehen wird. "Die Paraden dürften die Höhepunkte werden. Da freue ich mich sehr drauf", sagt Steffens, der von seiner guten Freundin Nina Bodewein begleitet wird.

Auch die 23-Jährige freut sich aufs Fest und die Ehren, die ihnen von den Schützen beider Bruderschaften erwiesen werden. Was das Schützenwesen für Patrick Steffens bedeutet? "Zusammenhalt", antwortet er prompt. Die Schützen seien nicht nur Kameraden, sondern Freunde — gerade im Zug. Und dieser Freundeskreis erweitert sich stetig: "Als wir angefangen haben, waren wir zu sechst und kannten uns überwiegend aus der Schule. Heute zählt unser Zug schon 16 Schützen." Ganz ohne Erfahrungen stürzt sich der Junggeselle aber keinesfalls ins Königsamt: Sein Vater war im Jahr 1995 bereits einer der Minister des damaligen Königs. Christian Kandzorra

(NGZ)
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