Korschenbroich Unmut bei Bauherren in der Niers-Aue

Korschenbroich · Der Stadtrat wird eine Sondersitzung terminieren, um viele offene Fragen der Grundstückskäufer zu beantworten.

 Das Baugebiet Niers-Aue nimmt Formen an, doch bei den Bauherren gibt es noch viele offene Fragen.

Das Baugebiet Niers-Aue nimmt Formen an, doch bei den Bauherren gibt es noch viele offene Fragen.

Foto: Detlef Ilgner

Die Ratssitzung der Stadt Korschenbroich hatte am frühen Donnerstagabend noch gar nicht richtig begonnen, da war sie auch schon für zehn Minuten unterbrochen. Die Fraktionen wollten sich beraten, nachdem Wolfgang Houben von den Grünen einen Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung gestellt hatte. Darin sollte es um das Baugebiet Niers-Aue und eine weitere Infoveranstaltung für die Bauherren gehen. Denn diese fühlen sich durch die Stadtverwaltung nicht ausreichend über den Stand der Dinge informiert.

"Aus Sicht der Bauherren ist die Kommunikation mit der Verwaltung unbefriedigend. Es gibt viele offene Fragen. Natürlich ist es für die Stadt bei einem Baugebiet dieser Größenordnung nicht ganz einfach, doch das Aufheben von Antworten bringt einen auch nicht weiter", sagte Houben im Vorfeld der Sitzung. Zudem hatte er der Verwaltung bereits einen Fragenkatalog der Grundstückskäufer mit insgesamt 54 Fragen geschickt. Dabei geht es den Bürgern um ganz unterschiedliche Dinge, von der Fertigstellung der Baustraßen über Fragen zum Niveau der Grundstücke bis zur geplanten Kindertagesstätte.

"Wir wollen nicht stressen, wünschen uns aber einen konstruktiven Austausch und mehr Unterstützung", sagte Rainer Vetter, der stellvertretend für ein halbes Dutzend Bauherren sprach, die zur Ratssitzung erschienen waren. Die Infoveranstaltung im vergangenen Dezember sei sehr gut angekommen, doch es hätten sich mittlerweile viele weitere Fragen ergeben. "Das Baugebiet soll ein Aushängeschild der Stadt werden. Und da wäre es wichtig, wenn es zeitnah eine weitere Veranstaltung gäbe, damit auch neue Korschenbroicher Bürger ihre Fragen und Wünsche an die Verwaltung richten können", sagte Vetter.

"Das ist ein sehr umfangreicher Fragenkatalog, aber wir versuchen ihn noch vor Ostern abzuarbeiten und die Antworten im Paket den Grundstückskäufern zukommen zu lassen", versprach der Beigeordnete Georg Onkelbach. Das Thema Baugebiet kam jedoch nicht auf die Tagesordnung der Ratssitzung. Zum einen hatte Houben den Antrag verspätet gestellt, zum anderen sah Bürgermeister Marc Venten nun keinen Dringlichkeitsgrund. CDU und SPD teilten formal-juristisch die Auffassung des Bürgermeisters, stellten jedoch den Antrag, eine Sondersitzung zu diesem Thema anzusetzen, an dem alle Bauherren teilnehmen könnten. Ein Termin steht jedoch noch nicht fest.

Erfreuliche Zahlen verkündeten Venten und Stadtkämmerer Thomas Dückers mit dem Jahresabschluss 2017. "Wir haben das Jahr mit einem Plus von 805.000 Euro und damit deutlich über Plan abgeschlossen. Dabei haben uns vor allem die Grundstücksverkäufe und die Gewerbesteuer geholfen", sagte Venten. Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass der Umbau des Sportplatzes Waldstadion etwa 170.000 Euro teurer wird als erwartet. "Da der Zuwendungsbescheid verzögert kam, konnten wir nicht mehr in die Winterausschreibung gehen. Dadurch haben sich die Kosten erhöht", sagte Venten. Eine überplanmäßige Auszahlung wird nun gedeckt durch den Kita-Neubau Niers-Aue. "Das bedeutet aber nicht, dass der Kindergarten nicht gebaut werden kann", sagte Venten.

(togr)
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