Korschenbroich Unmut über "zu schmale" Bundesstraße wächst

Immer mehr Bürger berichten von gefährlichen Situationen, die sie beim Fahren auf der jetzt neu gebauten B 230 erlebt haben. "Auch wir befahren die B 230 fast täglich und haben schon viele Beinahe-Unfälle erlebt. Es gibt keine Möglichkeit mehr, einen Unfall zu verhindern, indem man den Seitenstreifen notfalls benutzen kann. Hält man sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit, wird man mit Lichthupe genötigt", sagt Gudrun Ulrike Kraft aus Korschenbroich. Der Neusser Peter Baum berichtet Ähnliches: "Auch meine Tochter und meine Frau haben jetzt von Liedberg kommend mit ihrem Fahrzeug eine Vollbremsung machen müssen, weil ihnen ein Kolonnen-Überholender entgegenkam. Ohne Vollbremsung wäre das nicht gut ausgegangen. Es ist nur eine Frage von kurzer Zeit, bis der erste Unfalltote auf dieser Strecke zu beklagen ist."

In den vergangenen Wochen waren auch Forderungen nach einem Tempolimit von 70 Kilometern pro Stunde und entsprechenden Kontrollen auf der Strecke zwischen Mönchengladbach und Neuss-Holzheim laut geworden. Hans-Josef Thomas aus Korschenbroich merkt an: "Nicht alle Überholenden sind Raser. Wer auf der freigegebenen Strecke, auf der 100 km/h erlaubt sind, schon häufiger hinter einem mit 50 bis 70 km/h bummelnden Fahrzeug her gefahren ist, weiß, was ich meine." Er unterstreicht in Bezug auf den Wegfall der Seitenstreifen: "Mir ist nicht klar, wie man bei insgesamt zunehmendem Verkehr zu dieser Rückbau-Maßnahme gekommen ist." Aus seiner Sicht wäre es sinnvoller gewesen, auf der B 230 eine flexible Lösung vorzuziehen, etwa einen dreistreifigen Ausbau mit wechselnden Freigaben des dritten Fahrstreifens - so wie auf der B 59 bei Rommerskirchen.

(cka)
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