Korschenbroich Verein will das Kegelzentrum beleben
Korschenbroich · Der Kegelsportverein Korschenbroich will Leben auf die Vier-Bahnen-Anlage im Sportzentrum bringen. Nachdem die Gaststätte geschlossen hatte, blieben Clubs aus - ihnen fehlte der Ansprechpartner. Nun vermittelt der Verein Termine.
Ruhig geworden ist es auf den vier Kegelbahnen unter dem Hallenbad an der Von-Bodelschwingh-Straße. Die Gaststätte im Sportzentrum ist seit Monaten geschlossen. Damit hat der Gastwirt auch aufgehört, die vier Kegelbahnen zu vermieten, die Clubs blieben somit aus. Doch Günter Rohr und die anderen Mitglieder des Kegelsportvereins Korschenbroich wollen das ändern und werden aktiv. Die Anlage könne weiterhin genutzt werden, betont der Vorsitzende. "Es kursiert das Gerücht, auf den Kegelbahnen unter dem Hallenbad herrsche ,tote Hose'", sagt Rohr. "Das ist ein Missverständnis, denn den Verein gibt es nach wie vor. Er hat aktuell 38 Mitglieder und ist bemüht, wieder zu wachsen."
Auch ohne Gastwirt geht es weiter. "Kegelclubs können weiterhin kommen und sich an uns wenden", sagt Rohr. Nun nämlich übernimmt der Verein die Absprache der Termime. "Wir sind mit mehreren Clubs in Gesprächen." Auch eine japanische Delegation war auf der Bahn.
Auf eine Bewirtung müssten die Kegelfreunde aber verzichten, "Aber wenn der Termin früh bekannt ist, kann ein Caterer oder ein Pizza-Taxi bestellt werden", nennt Rohr eine Lösung. Auch sonst schlägt der Verein die Werbetrommel: Rohr kann allen, die gerne mal eine Kugel werfen möchten, ein Angebot machen. In diesem Sinne gibt es spezielle Aktionen des Vereins wie das Kinder- und Jugendkegeln mittwochs von 15 bis 17 Uhr. "Wir haben bereits etliche Kinder an den Kegelsport herangeführt", sagt der 71-Jährige.
Erwachsene können jeden Montag von 17 bis 20 Uhr und donnerstags von 15 bis 20 Uhr unverbindlich vorbeikommen: "Jeder, der Lust hat, ein paar Kugeln zu werfen, ist herzlich willkommen." Die Neulinge müssten nicht einsam mit den Kugeln kämpfen: "Ohne Anleitung wird es schwierig", weiß der leidenschaftliche Kegler, der zurzeit aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss. Auch wer in Clubs glänzen möchte, statt immer nur "Pudelkönig" zu werden, kann sich unter dem Hallenbad wertvolle Tipps geben lassen. Was den Kegelsport für Rohr so attraktiv macht: "Man ist alleine auf der Bahn, hat keinen direkten Gegner außer sich selbst - es geht darum, den ,inneren Schweinehund' zu besiegen, der sagt, heute klappt es nicht so." Selbstdisziplin und Konzentration machten den Kegelsport attraktiv.
Zudem sei jede Bahn anders. Die Anlage an der Von-Bodelschwingh-Straße wird alle drei Jahre vom Fachverband unter die Lupe genommen, muss ihre Wettkampftauglichkeit unter Beweis stellen.
Übrigens: Das Reinschnuppern ist für Kinder und Jugendliche kostenlos und für Erwachsene mit drei Euro für 120 Kugeln erschwinglich. Wer Talent beweist, ist vielleicht schon bei den nächsten Stadtmeisterschaften im Januar/Februar 2015 dabei.
