Korschenbroich Vom Aquarellkursus zur eigenen Ausstellung

Korschenbroich · Fünf Hobbykünstlerinnen stellen in der Niederrheinklinik aus. Zu sehen sind etwa Impressionen von Wald und Niers.

Sie sind 59 bis 74 Jahre alt, malen leidenschaftlich gern und hatten sich immer um 17 Uhr getroffen: da lag der Name "Kunstkreis 17" nahe. Die fünf Frauen stellen jetzt bereits zum dritten Mal im Foyer der Niederrhein-Klinik aus. Sie stammen aus Mönchengladbach, Jüchen und Wegberg.

Der abstrakten Malerei können die Fünf kaum etwas abgewinnen - das ist der größte gemeinsame Nenner. Monika Boncuk, Sofia Budde, Ingrid Dick, Edith Jansen und Wiltrud Junior starteten ihre Hobbykünstlerinnen-Laufbahn bei der Familienbildungsstätte in Rheydt mit einem Aquarellkursus. Momentan treffen sie sich regelmäßig in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt in Giesenkirchen. Immer wieder besuchen sie Kurse bei der Viersener Künstlerin Jutta Höfs. Monika Boncuk, mit 59 Jahren das "Küken" im Kunstkreis 17, beherrscht die Aquarellmalerei schon ziemlich perfekt. Die Niersimpression mit den Kopfweiden ist eine sehr gelungene Arbeit. Boncuk hat die Farben stark mit Wasser angereichert und auf überflüssige Details verzichtet. In der aktuellen Ausstellung ist sie auch mit sehenswerten Stillleben vertreten.

Sofia Budde, mit 74 Jahren die Älteste, geht ganz anders zu Werke: Sie malt mit viel dünnerem Pinsel, bei ihr sind jede Menge Einzelheiten erkennbar. Einige ihrer Bilder gehören der naiven Malerei an.

Ingrid Dick zeigt als einzige der fünf Frauen auch Acrylmalerei. Blumen zählen auch für sie unübersehbar zu den Lieblingsmotiven. Auch surreale Bildwelten gehören zu ihrem Repertoire, wie das Bild der Frau mit den Blumen auf dem Kopf beweist. Edith Jansen ist ebenfalls mit Stillleben vertreten. Ihre gelungenste Arbeit ist aber ein sehr stimmungsvolles Aquarell: eine herbstliche Waldimpression, bei der Sonne und Nebel aufeinandertreffen.

Wiltrud Junior hat sich unter anderem von August Macke inspirieren lassen. Ihre Bilder sind in zweierlei Hinsicht einzigartig in dieser Ausstellung: Auf einigen sind Menschen dargestellt, außerdem ist eine ihrer Blüten im Meer der Gegenständlichkeit eine abstrakte Arbeit, die wie eine Farbexplosion wirkt. Die Ausstellung im Foyer der Niederrhein-Klinik auf der Regentenstraße ist noch bis zum 8. November tagsüber geöffnet.

(NGZ)
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