Korschenbroich Winterdienst steht in den Startlöchern

Korschenbroich · Vom 1. November bis zum 31. März ist der Bereitschaftdienst im Einsatz. 180 Tonnen Streusalz sind eingelagert, um der Glätte auf den Straßen entgegenzuwirken. Johannes Günterberg erklärt, welche Vorbereitungen nötig sind.

 Norbert Neeff (links) und Johannes Günterberg (vorne) von der Stadtpflege auf dem Betriebshof im Industriegebiet Glehn. Im Hintergrund ist das 90-Tonnen-Streusalz-Silo zu sehen.

Norbert Neeff (links) und Johannes Günterberg (vorne) von der Stadtpflege auf dem Betriebshof im Industriegebiet Glehn. Im Hintergrund ist das 90-Tonnen-Streusalz-Silo zu sehen.

Foto: Christian Kandzorra

Wenn die Tage dunkler und regnerischer werden, wird es auch immer kälter. Bis zum Wintereinbruch solle es zwar noch etwas dauern, doch der städtische Winterdienst ist darauf vorbereitet. Ab dem kommenden Dienstag beobachtet bis zum 31. März ein Bereitschaftdienst die Straßen. "Viele denken, dass es erst richtig los geht, wenn Schnee auf den Straßen liegt. Die meisten Einsätze haben wir aber wegen Glätte", sagt Johannes Günterberg von den städtischen Eigenbetrieben. Und glatt kann es auch ohne Schnee sein.

Schon seit Mai laufen die Vorbereitungen. Dann werden zum Beispiel die Streckenpläne überarbeitet. "Unter anderem werden die Fahrwege zwischen Kindergärten, Schulen und Bahnhöfen optimiert", sagt Günterberg. Denn die sollen möglichst kurz sein, damit man im Stadtgebiet nicht hin- und herfahren müsse.

Sobald die Temperaturen unter drei Grad sinken, rechnet die Stadtpflege mit Glätte. Dann sind die Helfer vom Winterdienst bereits im Einsatz, wenn die meisten Bewohner der Stadt noch schlafen. Denn damit im Berufsverkehr die Straßen frei von gefährlicher Glätte sind, wird teilweise schon ab drei Uhr gestreut. Bereits in der Nacht ist ein Mitarbeiter in Bereitschaft, er fährt dann die Stellen ab, die häufig glatt sind, beispielsweise auf Brücken. "Er fährt um drei Uhr los und prüft, ob Glätte vorhanden ist", sagt Günterberg. Ist das der Fall, alarmiert er die anderen Mitarbeiter.

Zwei Lkw fahren dann eine festgelegte Route mit 180 Kilometern ab, um dort Salz zu streuen. Ab vier Uhr sind auch Fußgruppen mit Pritschenwagen und Traktoren unterwegs. 18 Personen sind abwechselnd im Einsatz. Allerdings müssen die Mitarbeiter nicht jede Nacht in Alarmbereitschaft sein. "Wir bekommen täglich einen speziellen Straßenbericht vom Deutschen Wetterdienst per Fax oder Mail", sagt Günterberg. Anhand der Vorhersage könnten die Mitarbeiter schon abschätzen, ob es zu einem Einsatz kommen wird oder nicht. Im Salzlager, einem Silo auf dem Betriebshof in Glehn, lagern derzeit 90 Tonnen Salz. "Außerdem haben wir noch einmal 90 Kilo als Reserve." Allerdings sei es schwer abzuschätzen, wie viel in einem Jahr benötigt wird. Da würden auch keine Bauernregeln helfen, die besagen, wie kalt der Winter wird, scherzt Johannes Günterberg. In den vergangenen beiden Jahren, waren die Winter zwar vergleichsweise mild, doch der Winterdienst hat 2015 nur 49 Tonnen Salz verbraucht, im Jahr davor allerdings 106 Tonnen. "Wenn ein harter Winter kommt, dann können wir auch Salz nachbestellen."

Gestreut wird mit Streusalz, das mit einer Salzlösung vermischt ist, und nicht mit Granulat. Zum einen sei die Wirkung gerade bei Glätte besser, zum anderen würden sich Granulat sowie Splitt nicht auflösen. "Nach dem Winter müssten wir es zusammenkehren." Über einen Drehteller am Lastkraftwagen wird das Gemisch auf der Fahrbahn verteilt. Das sei nötig, damit das trockene Salz nicht vom Wind von der Straße geweht wird, erläutert Günterberg die Streu-Technik.

(NGZ)
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