Korschenbroich Wollfäden und Schlüssel werden zu Kunstwerken

Korschenbroich · "TT-Fäden" heißt die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Dreho, die am Wochenende geöffnet ist. Gabriela Drees-Holz zeigt neueste Arbeiten, ebenso wie Dörte Springorum aus Mönchengladbach. Das eine "T" steht für Textilfäden, das andere für Tonfäden. Am Samstag und Sonntag jeweils um 15 Uhr kommt zum Kunst- der Literaturgenuss: Dann liest Magdlen Gerhards aus ihrem Buch "Ein Haus mit vielen Türen", einer Familiensaga vom Niederrhein.

 Im Pavillon: Dörte Springorum (l.) und Gabriela Drees-Holz.

Im Pavillon: Dörte Springorum (l.) und Gabriela Drees-Holz.

Foto: D. Ilgner

Wollfäden werden zu Lebensfäden: Ein Pavillon ist komplett eingesponnen, Teil einer Installation, die sich über das gesamte Grundstück erstreckt. Die Aussage ganz im Sinne des Pantheismus, die visualisiert wird: Alles ist mit allem verbunden.

Gabriela Drees-Holz hat ihren Plan, wieder zur Malerei zurückzukehren, auf Eis gelegt, wenn nicht sogar aufgegeben. Trotzdem hat sie Kunstwerke geschaffen, die man an der Wand aufhängen kann - Textilkunst, oft mehrschichtig mit raffiniertem Aufbau, die die Themen "Zeit und Raum" widerspiegeln.

Ein Baumbrett mit Rinde an beiden Seiten versah die 62-Jährige mit gestickten Blumen, die für die Gegenwart stehen. Organza macht das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes "schleierhaft". Manche der Textilarbeiten machen sich besonders gut vor einem Fenster. Das Tageslicht lässt sie erst so richtig zur Geltung kommen. In einer Arbeit stecken viele Schlüssel, die zeigen, wie schnell die Zeit verrinnt - einer stammt vom ersten "Käfer" der Künstlerin.

Dörte Springorum hat ihre Tonarbeiten zum großen Teil extra für diese Ausstellung geschaffen. Sie setzt dem Rückgang der Artenvielfalt bei der Fauna etwas Überzeugendes entgegen: Fantasietiere, die es so nie gegeben hat und auch nie geben wird. Die 59-Jährige hat Fäden für ihre abstrakten Objekte benutzt, Fäden, die für Einkerbungen im Ton gesorgt haben, die auf jeden Fall strukturgebend waren. Die Tonmasse hat die Künstlerin zum Teil wie ein Paket verschnürt und sie mit den Schnüren in den Brennofen gegeben. Die Ausstellung am Hagweg 1 ist heute von 12 bis 18 Uhr und morgen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

(barni)
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