Korschenbroich Zahl der Fahrraddiebstähle steigt weiter

Korschenbroich · Auf Fahrräder hatten es die Diebe in Korschenbroich bereits 2015 abgesehen. Die Zahl der Diebstähle erhöhte sich 2016 erneut - von 185 auf jetzt 199. Insgesamt gab es 1510 Straftaten im Stadtgebiet. Die Aufklärungsquote fiel auf 45,4 Prozent.

Fahrräder scheinen bei den Langfingern im Korschenbroicher Stadtgebiet heiß begehrt zu sein: Und so musste die Polizei in Korschenbroich im vergangenen Jahr mit 199 Delikten so viele Fahrraddiebstähle wie noch nie registrieren. Waren es 2014 noch 134 Räder, die als gestohlen gemeldet worden waren, schnellte die Zahl 2015 auf bereits 185 und 2016 auf 199 Fahrrad-Diebstähle in die Höhe. Für den Korschenbroicher Polizeichef Jürgen Morgenweg ist das Ergebnis "mehr als ärgerlich".

"Wir haben 14 Straftaten mehr", blickt er auf die Jahresbilanz und sagt: "Jede Straftat ist eine zu viel." 2015 war für die hohe Zahl der Fahrraddiebstähle noch eine Jugendbande aus Mönchengladbach verantwortlich - die acht Jugendlichen kamen eine Zeit lang fast täglich nach Korschenbroich, um von den Erlösen ihrer Diebeszüge ihre Drogensucht zu finanzieren. Die Tätergruppe konnte gestellt werden.

"Die Zahlen sind deshalb aber nicht rückläufig", sagt Morgenweg. Was den Hauptkommissar dabei am meisten fuchst: "Das Verhalten der Fahrraddiebe hat sich deutlich verändert. Führer lag der Schwerpunkt an den beiden Bahnhöfen, jetzt verteilen sich die Straftaten auf das komplette Stadtgebiet." Gezielte Maßnahmen, um gegenzusteuern, seien so kaum möglich.

Die sogenannten "Zech-Anschluss-Delikte" würden weniger, dafür werden die Täter nach Morgenwegs Beobachtungen immer dreister. "Sie fahren mittlerweile mit dem Transporter vor, zertrennen mit dem Bolzenschneider die Schlösser, Heckklappe auf, Räder rein, und weg sind sie", beschreibt der Polizeichef die Vorgehensweise in Kurzform. Sein Appell lautet dann auch generell: "Jeder sollte wachsam sein." Und so bittet Jürgen Morgenweg alle Bürger, bei "verdächtigen Beobachtungen - auch nachts - sofort den Notruf 110 anzurufen." Er wird aber auch nicht müde, für die Fahrrad-Codierungen zu werben. Die nächste Codier-Aktion an der Polizeiwache findet am 25. April von 14 bis 17 Uhr statt.

Insgesamt gab es im Vorjahr 1510 Straftaten im Stadtgebiet. Das sind 37 mehr als 2015. Die Aufklärungsquote fiel auf 45,4 Prozent. Sie lag 2015 noch bei 47,9 und 2014 bei 53,4 Prozent. Eine Erklärung hat Morgenweg, der seit August 2010 Chef der Polizeiwache "An der Sandkuhle" ist, dafür nicht. Die Zahl der Einbrüche hat sich von 94 auf 78 reduziert. Das erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion mit dem veränderten Bewusstsein: "Mehr Menschen lassen sich von uns beraten und schützen sich besser. Das erkennt man daran, dass die Versuchzahlen angestiegen sind." Im Bereich der Straßenkriminalität - wozu auch Sachbeschädigungen und Diebstähle rund ums Auto zählen - gibt es für 2016 einen Anstieg um 74 auf 554 Delikte. Dennoch ist Hauptkommissar Morgenweg überzeugt davon: "Die Bürger in der Stadt Korschenbroich können sich immer noch sicher fühlen."

(NGZ)
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