Korschenbroich Zehn Jahre Haus Tabita in Kleinenbroich

Korschenbroich · Der Grundstein wurde am 18. Juli 2003 gelegt, und das Richtfest keine sechs Wochen später gefeiert. Acht Monate darauf zog die erste Bewohnerin ein. "Zehn Jahre Haus Tabita sind ein Grund zum Feiern", findet Rainer Gerdau, Leiter der Seniorenzentren Haus Tabita und Haus Timon. Ein Seniorenheim ist meistens die letzte Station im Leben eines Menschen.

 Leiter Rainer Gerdau freut sich: Das Haus Tabita in Kleinenbroich gibt es am 29. April bereits seit zehn Jahren. Denn genau an diesen Tag zog die erste Bewohnerin in das Seniorenzentrum an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße ein.

Leiter Rainer Gerdau freut sich: Das Haus Tabita in Kleinenbroich gibt es am 29. April bereits seit zehn Jahren. Denn genau an diesen Tag zog die erste Bewohnerin in das Seniorenzentrum an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße ein.

Foto: Detlef Ilgner

"Aber die Bewohner können sich hier noch einmal entfalten", sagt Eva Kraft. Die Pflegedienstleiterin ist ebenso von Anfang an mit dabei wie Rainer Gerdau. "Wenn die Last des Alltags von den Senioren abfällt, blühen viele noch einmal auf", sagt sie. Im Heim vervielfältigen sie ihre sozialen Kontakte, und manche finden sogar einen neuen Lebenspartner. Das Haus Tabita verfügt über kleine Hausgemeinschaften, in denen jeweils acht bis neun Personen leben. Eine Wohnküche sowie ein gemeinsamer Ess- und Wohnbereich bilden den Mittelpunkt der Hausgemeinschaft und erinnern an die frühere, familiäre Wohnsituation. Gleichzeitig hat jeder Bewohner ein eigenes Appartement, das er mit seinen Möbeln einrichten kann.

"Dieses Wohngruppenkonzept war vor zehn Jahren noch ein neues Modell", sagt Rainer Gerdau. Bei älteren Häusern mit ihren langen Fluren habe man sich eher an Krankenhäusern orientiert. Aber nicht alle Senioren sind für das Wohngruppenkonzept auch noch rüstig genug.

"Insbesondere für Menschen, die an Demenz leiden, ist der Bedarf an Pflegeplätzen in den letzten zehn Jahren gestiegen", sagt Anja Lippke, kaufmännischer Vorstand des Diakonischen Werks im Rhein-Kreis Neuss. Darauf hat die Diakonie reagiert und im März 2012 in unmittelbarer Nachbarschaft das Haus Timon eröffnet. Während im Haus Timon 44 Bewohner leben, bietet das Haus Tabita Platz für 80 Senioren. Acht von ihnen leben schon seit 2004 dort. Die älteste Bewohnerin ist 102 Jahre alt, die jüngste 60 Jahre. Bei den Mitarbeitern setzt Rainer Gerdau auf Kontinuität und Qualität. Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind schon seit zehn Jahren dabei. "Wir bilden selber zum Altenpfleger aus und übernehmen unsere Auszubildenden in der Regel auch. So können wir unseren hohen Qualitätsstandard wahren", sagt Rainer Gerdau und blickt schon in die Zukunft: Denn durch den Bau neuer Seniorenheime erwartet er in den nächsten Jahren einen härteren Konkurrenzkampf.

Durch eine hohe Pflegequalität sieht Anja Lippke die beiden Häuser aber gut aufgestellt. Nicht nur die gute Pflege ist für Rainer Gerdau wichtig: "Die soziale Betreuung der Senioren hat in den letzten zehn Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen", sagt er. Dazu gehören Vorlesen, Spazierengehen oder einfach nur Zeit zum Zuhören. "Hier sind wir besonders froh über die ehrenamtlichen Helfer, die eine wichtige Rolle spielen", betont Rainer Gerdau. Groß gefeiert wird das zehnjährige Bestehen mit einem Sommerfest.

(NGZ)
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