Korschenbroich Zentralküche beliefert Altenheim

Korschenbroich · Im Korschenbroicher Kreisseniorenhaus heißt es seit einem Monat "Cook and Chill". Die Speisen werden in einer Großküche in Dormagen zubereitet und garen im Altenheim fertig. So sind sie nicht nur frischer, sondern auch gesünder.

 Hubert Quadflieg und Jürgen Kowsky an einem der neuen Servierwagen, in denen die Speisen fertig garen.

Hubert Quadflieg und Jürgen Kowsky an einem der neuen Servierwagen, in denen die Speisen fertig garen.

Foto: Jörg Knappe

Das Essen ist richtig schön warm. Die Möhren sind knackig und haben eine satte Farbe. Und natürlich stecken sie voller Vitamine. Die sind ja jetzt im Herbst besonders wichtig. Auch die Serviettenknödel sehen appetitlich aus. Im Korschenbroicher Kreisseniorenhaus können die Bewohner seit rund einem Monat Speisen genießen, die in ihrer Qualität hochwertig sind und obendrein auch noch voll guter Inhaltsstoffe stecken. Das liegt an der Art der Zubereitung. "Cook and Chill" heißen die Zauberworte. Im Altenheim wird nicht mehr selber gekocht. Das liegt aber nicht am Koch. Das Essen kommt aus der Großküche des Dormagener Kreiskrankenhauses. Dort bereiten die Köche Speisen für 1200 Personen zu. Rund 100 von ihnen sind die Bewohner des Korschenbroicher Kreisseniorenhauses.

"Früher wurde hier morgens mit dem Kochen begonnen. Bis das Essen auf dem Teller war, gingen wichtige Inhaltsstoffe verloren oder das Essen verlor die schöne Farbe", sagt Hubert Quadflieg, Geschäftsführer der Rhein-Kreis Neuss Klinken GmbH. Das neue Verfahren hat viele Vorteile. "Die Speisen werden bis zu einem Garpunkt von 90 Prozent in Dormagen zubereitet und dann mit der richtigen Technik ganz schnell auf drei Grad heruntergekühlt. So bleiben die Speisen frisch, die Inhaltsstoffe erhalten, und eine Haltbarkeit von 72 Stunden wird erreicht. Von Dormagen aus wird das Essen nach Korschenbroich transportiert. In speziellen Servierwagen gart es dann fertig und wird sofort an die Bewohner ausgegeben, wenn es fertig ist. Damit sind die Speisen quasi frisch gekocht.

"Wir beliefern zwei Krankenhäuser, drei Altenheime und zwei Kindergärten", sagt Hubert Quadflieg. Jürgen Kowsky, der Betriebsleiter der Dormagener Küche, freut sich, dass die Rückmeldungen größtenteils positiv sind. Weil das Verfahren aber noch neu ist, wird es ständig weiterentwickelt. Täglich bekommen die Dormagener Köche Rückmeldungen. So zum Beispiel auch die von Anneliese Nattermann. Der Bewohnerin schmeckte an Dienstag die Mettwurst nicht. Sie habe sich schlecht schneiden lassen und sei etwas zu hart gewesen. Solche Kleinigkeiten helfen dabei, den Geschmack der Bewohner noch besser zu treffen. Insgesamt ist es aber auch eine Umstellung. Weil die Speisen nun frischer sind, sind sie auch knackiger. Das ist nicht jeder gewohnt. Letztendlich ist es aber eine Geschmackssache. Und der ist bekanntlich bei jedem anders.

"Wir haben einen Plan für sechs Wochen, damit es bei der Auswahl der Speisen eine möglichst große Abwechslung gibt. Täglich können die Bewohner aus zwei Menüs wählen", sagt Jürgen Kowsky. Das erfordert ein hohes Maß an Logistik. "Wir würden gerne noch mehr Kindergärten beliefern", sagt Hubert Quadflieg. Kinder und Senioren seien zwei Gruppen, bei denen gesunde Ernährung besonders wichtig sei. Vor allem der Vitamine wegen. "Jetzt beginnt die Erkältungszeit, da ist das wichtig", sagt Quadflieg. Der wirtschaftliche Gedanke habe nicht im Mittelpunkt gestanden. "Durch die Zubereitung in Dormagen entstehen natürlich Kosten beim Transport", sagt Quadflieg.

Neben dem Mittagessen werden in der Dormagener Küche auch das Frühstück und das Abendbrot zubereitet.

(NGZ)
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