Korschenbroich Zerstörter Fußfall wird wieder aufgebaut

Korschenbroich · Anfang Oktober soll ein Lkw gegen das Denkmal aus dem 18. Jahrhundert gefahren sein. Es kippte um und zerbrach. Nun steht fest, dass ein Wiederaufbau möglich ist. Im Frühjahr sollen die Arbeiten des Steinmetzes abgeschlossen sein.

 Anfang Oktober soll ein weißer Lkw den Fußfall in Liedberg so schwer beschädigt haben, dass er umfiel und zerbrach.

Anfang Oktober soll ein weißer Lkw den Fußfall in Liedberg so schwer beschädigt haben, dass er umfiel und zerbrach.

Foto: Heimatverein

Auf den ersten Blick sieht die Ecke An der Tränke/ Dahlacker aus wie eine Baustelle. Und eigentlich ist sie das auch. Irgendwie. Doch der Grund für die rot-weißen Barken und Absperrgitter ist ein trauriger. Vor rund fünfeinhalb Wochen soll ein Lkw gegen den Fußfall, der dort an der Ecke stand, gefahren sein und ihn so schwer beschädigt haben, dass er umfiel und zerbrach. "Es soll ein weißer Lkw mit einem Mettmanner Kennzeichen gewesen sein. Gefasst wurde der Verursacher bislang leider nicht", sagt Ralf Frommen vom Liedberger Heimatverein. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Anfangs vermutete man, dass der Fußfall nicht mehr restauriert werden kann. Inzwischen steht fest: Der Fußfall wird wieder aufgebaut. Das soll rund 6.000 Euro kosten. "Wir hatten zunächst mit 8.000 Euro gerechnet. Aber auch das Geld muss man erst einmal haben", sagt Ralf Frommen.

 Absperrgitter stehen derzeit um die Reste des Fußfalls.

Absperrgitter stehen derzeit um die Reste des Fußfalls.

Foto: Frommen

Derzeit lagern die Überreste des Fußfalls in der Werkstatt des Steinmetzes. "Er wird ihn in seinen Räumen reparieren und ist Gott sei Dank nicht vom Wetter abhängig", sagt Frommen. Während des Weihnachtsmarktes am 2. und 3. Dezember, wird der Steinmetz mit einem Stand vertreten sein und Teile des Denkmals live reparieren. Dabei darf dann jeder zuschauen. "Im Frühjahr möchten wir den Fußfall wieder an seinem alten Ort aufstellen. Wann genau das passieren wird, wissen wir noch nicht. Das hängt auch vom Wetter ab", sagt Ralf Frommen. Er hofft, dass der Heimatverein nicht auf den Kosten sitzen bleiben wird. "Ein Lkw wie der, der als Verursacher infrage kommt, haben wir vor einigen Tagen noch einmal gesehen. Das haben wir der Polizei mitgeteilt. Was daraus wird, kann man nur abwarten", sagt Ralf Frommen.

Der Fußfall an der Ecke An der Tränke/ Dahlacker besteht aus Liedberger Sandstein und steht bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert im Ort. Weil die Stoßstelle weit oben liegt und das Denkmal rund 1,5 Tonnen wiegt, ist man sich in Liedberg sicher, dass es nur ein Lkw gewesen sein kann, der dagegen fuhr. Er ist nur einer von insgesamt sieben Fußfällen, die es in Liedberg gibt. Ein Weihnachtsmarkt diente schon einmal dazu, die Fußfälle zu sanieren. Der beschädigte Fußfall war erst wenige Monate zuvor restauriert worden. Besonders ärgerlich ist auch, dass er nicht zum ersten Mal beschädigt wurde. 2013 prallte ein Auto gegen das Denkmal und verursachte einen Schaden in Höhe von 6.000 Euro. Vor zwei Jahren stieß ein Müllfahrzeug dagegen. Damals lag der Schaden bei rund 5.000 Euro.

Weil soviel Geld für den Heimatverein eine hohe Summe ist, hofft man auf Unterstützung durch die Stadt. Die Gespräche mit der Unteren Denkmalbehörde laufen. "Vielleicht übernimmt die Stadt den gesamten Schaden", hofft Frommen.

(NGZ)
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