Korschenbroich Zum TV-Duell mit dem Staatssekretär in die Kneipe

Korschenbroich · "Am 14. Mai kommt es auf jede Stimme an", warb CDU-Landtagskandidat Lutz Lienenkämper für den Einsatz an der Basis. Unterstützung gab's dafür von Karl-Josef Laumann.

 Er warb für einen Regierungswechsel: CDU-Staatssekretär Karl-Josef Laumann, eingerahmt von Lutz Lienenkämper (l.) und Ansgar Heveling.

Er warb für einen Regierungswechsel: CDU-Staatssekretär Karl-Josef Laumann, eingerahmt von Lutz Lienenkämper (l.) und Ansgar Heveling.

Foto: Ilgner

Selbst nach vier Ortsterminen im Rhein-Kreis Neuss wirkte Karl-Josef Laumann am Mittwochabend noch frisch, als er im Kleinenbroicher Realschul-Forum um 19.45 Uhr eintraf. Dort warteten gut 70 Besucher auf den früheren NRW-Arbeits- und Gesundheitsminister und jetzigen Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium. Laumann, bekannt für seine Klarheit, nahm dann auch im Forum kein Blatt vor dem Mund. Er soll bei einem Wahlsieg der CDU das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales übernehmen.

"Wir gehen auf die Zielgerade und wollen die kraftlose Landesregierung ablösen", hatte eingangs der Stadtverbandschef und Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling den Anwesenden zugerufen. Das griff der Wahlhelfer aus Berlin gerne auf. Laumann erklärte in 45 Minuten spitz und prägnant, worauf es der Union bei einem Wahlsieg am 14. Mai ankommt. Dabei rückte Laumann Themen wie innere Sicherheit, Bildung, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt seiner Rede. Kritik übte er an NRW-Innenminister Jäger, dem er im Zusammenhang mit den Vorfällen in der Kölner Silvesternacht 2015/16 Unvermögen bescheinigte. Hier hätte Jäger längst politische Verantwortung übernehmen müssen. Was Laumann darunter versteht: "Politische Verantwortung hat nichts mit einem Schuldeingeständnis, sondern mit Charakter zu tun." Laumann zeigte aber nicht nur "das Versagen der Sicherheitsbehörden" auf: "Das finanzielle Probleme von NRW lässt sich nicht übers Sparen lösen, das Problem kann man nur über Wachstum und den Arbeitsmarkt beheben." Er machte sich für mehr Struktur in der Bildungspolitik stark ("Wenn man Lehrer zwangsverpflichtet, kann dabei nichts Vernünftiges herauskommen"). Er warb auch für eine Halbierung der Grunderwerbssteuer, damit sich auch einkommensschwächere Familien ein Eigenheim leisten könnten ("mietfreies Wohnen im Alter schafft Sicherheit"), und er setzte sich für mehr Chancengleichheit von Kindern ein: "Jeder muss durch Bildung und Fleiß aufsteigen können, unabhängig vom Elternhaus." Laumann, der immer wieder den Bogen zur Bundespolitik und der Kanzlerin spannte, gab sich bürgernah. Er schüttelte Hände und lud ein: "Fahren Sie mit nach Glehn, da können wir bei Trauscheit noch den Rest vom TV-Duell Kraft/Laschet sehen und uns weiter unterhalten." 25 Korschenbroicher nutzten die Einladung.

(NGZ)
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