Korschenbroich Zwölfjähriger bändigt acht Bienenvölker

Korschenbroich · Ole Jannis Veiser aus Glehn ist im zweiten Jahr begeisterter Imker von inzwischen schon acht Honigbienen-Völkern. Dem Zwölfjährigen geht es generell auch um den Naturschutz sowie um die "wilden Verwandten" seiner Bienen.

 Bereits mit fünf Jahren interessierte sich Ole Jannis Veiser für Bienen. Heute - mit zwölf- pflegt der Glehner bereits acht Bienenvölker.

Bereits mit fünf Jahren interessierte sich Ole Jannis Veiser für Bienen. Heute - mit zwölf- pflegt der Glehner bereits acht Bienenvölker.

Foto: D. Elke

Ole Jannis Veiser aus Glehn ist mit seinen erst zwölf Jahren das jüngste von 48 Mitgliedern des Bienenzuchtvereins Korschenbroich. Und wer ihn mit seinem enormen Wissen rund um Honigbienen und ihre "wilden Verwandten" und mit seinem Engagement beispielsweise bei der Ausstellung seines Vereins beim Herbstmarkt erlebt hat, konnte nur staunen.

Hajo Bettin, der Vorsitzende des Bienenzuchtvereins, ist stolz auf den talentierten und fleißigen Nachwuchs-Imker und erklärt: "Seit dem Sommer 2016 ist Ole bei uns, und er hat die Leute schon beim Herbstmarkt im vergangenen Jahr begeistert." Bettin erzählt weiter, dass Ole auf sein Anraten hin zunächst Kurse der Imkerschule in Willich-Anrath besucht hatte und dort immer noch emsig lernt.

Schon im Alter von fünf Jahren interessierte sich Ole für die Wildbienen, die er im Bereich des elterlichen Hauses beobachten konnte. In der fünften Klasse seiner weiterführenden Schule in Kaarst-Büttgen schloss sich Ole der Imker-AG an. "Da hat mich Lehrer Peter Trippelsdorf begeistert, und zu Weihnachten hatte ich mir Bienen gewünscht", erzählt Ole.

Doch zu Weihnachten gab es keine Bienen und auch keine erste Imkerausrüstung für ihn, und Ole hatte traurig zu seinen Eltern Anika und Stefan Veiser gemeint: "Das ist total gemein - ihr habt euch überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt!" Die Eltern ließen sich das nicht zwei Mal vorwerfen. Jedenfalls konnte Ole bereits ein halbes Jahr später zum elften Geburtstag mit einem eingefangenen Schwarm und einem zugekauften Bienenvolk in sein großes Hobby starten - denn auch um ausgeschwärmte Völker müssen sich Imker kümmern.

Ole sagt: "Diese Bienenvölker finden oft keine Behausung und können von der Varroa-Milbe heimgesucht werden. Sie befällt die Brut und auch erwachsene Bienen und saugt deren Körperflüssigkeit aus. Das ist in der Größenrelation so, als ob uns Menschen ein Kaninchen im Nacken sitzt." Die Varroa- Milben übertragen zudem ein Virus, das das Bienenvolk in der Entwicklung schädigt, so dass es eingehen kann.

och Ole weiß um die Mittel aus den verschiedenen Wirkstoffgruppen, die er als Imker einsetzten kann, um den Bienen zu helfen. Inzwischen ist Ole stolzer Besitzer von acht Honigbienen-Völkern, er hat auch schon erfolgreich zu starke Völker geteilt.

Unterstützung findet er beim Imkern durch seine Eltern sowie seine drei jüngeren Geschwister. Auch Oles beste Freunde kommen regelmäßig, um mit ihm zu imkern, helfen beim Schleudern des Honigs oder beim Bauen von Insekten-Hotels, Hummelhäusern und Nistplätzen für Wildbienen. Denn für den Zwölfjährigen ist der Schutz und die Arterhaltung der "wilden Verwandten" seiner Honigbienen ebenfalls wichtig.

"Ich möchte anderen Menschen die Tiere und deren Nutzen für die Umwelt nahe bringen." Klar, dass Ole draußen in der Natur für seine Bienen und Wildbienen Samen von bevorzugten Blütenpflanzen wie der Malve gesammelt hat, die er zu Hause ausbringen wird.

Ole vermarktet bereits seine eigene Honig-Marke unter dem Namen "Oles Bienenhonig". Und der Zwölfjährige ist sich ganz sicher, dass er später Bienenkundler werden und im Fach Biologie über Honigbienen und Waldbienen promovieren will.

(NGZ)
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