Krefeld 100-Meter-Graben rettet Niepkuhlen

Krefeld · Im Teich hinter dem Altenheim Maria Schutz versickerte das Wasser und unterbrach so das Ökosystem des Niepkuhlenzugs. Jetzt wird das heranfließende Wasser durch den neuen Graben an dem Teich vorbeigeleitet.

 Heino Thies und Johann Heller-Steinbach auf der neuen Brücke über den ebenfalls neu angelegten Verbindungsgraben der Niepkuhlen-Teile. Im Hintergrund der alte, jetzt vom Graben abgetrennte Teich.

Heino Thies und Johann Heller-Steinbach auf der neuen Brücke über den ebenfalls neu angelegten Verbindungsgraben der Niepkuhlen-Teile. Im Hintergrund der alte, jetzt vom Graben abgetrennte Teich.

Foto: Thomas Lammertz

Wegen zu hoher Wasserstände sind gut vier Jahre vergangen, bis die beiden Niepkuhlen-Teile hinter dem Caritas-Altenheim Maria Schutz an der Maria-Sohmann-Straße nun endlich verbunden werden konnten. Innerhalb von sechs Wochen wurden eine Baustraße errichtet, eine neue Brücke gebaut, ein gut 100 Meter langer Graben geschaffen und eine so genannte Sohlgleite angelegt. Gestern stellten Heino Thies, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Grünflächen, und Johann Heller-Steinbach von der Unteren Naturschutzbehörde das Ergebnis vor.

Immer wieder ist es vorgekommen, dass das aus Südosten heranfließende Wasser bei niedrigen Grundwasserständen in dem vor vielen Jahrzehnten angelegten Teich hinter dem Altenheim versickerte. Der war nämlich einmal entschlammt worden, wobei auch die Deckschicht aus tonhaltigem Lehm beseitigt worden war. Deshalb war dort die Verbindung innerhalb des Niepkuhlenzugs unterbrochen, so dass die Entwicklung einer naturgemäßen Fisch- und Amphibienfauna verhindert wurde. Außerdem verhinderte eine kleine Staustufe am östlichen Zulauf die ökologisch erwünschte Durchlässigkeit für Fische und im Wasser lebende Kleinlebewesen.

 Die vorherige Staustufe, ein Hindernis für die Wasserfauna, wurd durch eine so genannte Sohlgleite ersetzt.

Die vorherige Staustufe, ein Hindernis für die Wasserfauna, wurd durch eine so genannte Sohlgleite ersetzt.

Foto: lez

Um den Wasserhaushalt des Niepkuhlenzugs auszugleichen und das Hindernis für die Wasserfauna zu beseitigen, wurde zunächst anstelle der Staustufe eine ganz leicht geneigte, 22 Meter lange Sohlgleite eingebaut. Das heranfließende Wasser gelangt nun bei niedrigem und mittlerem Wasserstand nicht mehr in den Teich, sondern fließt durch einen daneben neu angelegten und abgetrennten, gut 100 Meter langen Graben bis in den nächsten Teil des Niepkuhlenzugs. Bei hohem Wasserstand ist gewährleistet, dass der Teich überschüssiges Wasser aufnehmen kann.

"Um das Versickern des Wassers in dem Teich zu verhindern, hätte man ihn auch abdichten können. Das wäre aber sehr aufwendig und damit zu teuer geworden", erläuterte Thies. Die nun realisierte günstigere Lösung mit dem Graben beläuft sich inklusive Planung auf rund 160.000 Euro. Diese Kosten werden zu 80 Prozent vom Land bezuschusst.

Durch den bereits 2009 geschlossenen Vertrag mit der Caritas als Eigentümerin des Geländes wurde sichergestellt, dass das Auenwaldgebiet hinter dem Altenheim und der benachbarten byzantinischen Kapelle auch von erholungssuchenden Bürgern genutzt werden kann. Deshalb ist auch die neue Brücke errichtet worden, die mit einer zweiten, alten Brücke am östlichen Zulauf einen Umgang des gesamten Geländes erlaubt.

(RP)
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