Krefeld 1300 Unterschriften gegen die Sperrung auf dem Westwall

Krefeld · Die Diskussion um eine Durchfahrt auf dem Westwall vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum geht in die Zielgerade: Gegen die dortige Sperrung sprechen sich die Bürgergesellschaft Stadtmitte und die Karlsplatz-Anlieger aus. Am Dienstag, 17 Uhr, wird die Verkehrsführung vor dem Museum in der Bezirksvertretung Mitte behandelt.

 Ganz links zu sehen ist die Fahrbahn vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum, die seit 2012 geschlossen ist. Gegen die Sperrung sprechen sich die Bürgergesellschaft Stadtmitte und die Karlsplatz-Anlieger aus. Bleibt es bei der Sperrung, würde der Verkehr rechts um das Museum umgeleitet werden.

Ganz links zu sehen ist die Fahrbahn vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum, die seit 2012 geschlossen ist. Gegen die Sperrung sprechen sich die Bürgergesellschaft Stadtmitte und die Karlsplatz-Anlieger aus. Bleibt es bei der Sperrung, würde der Verkehr rechts um das Museum umgeleitet werden.

Foto: Endermann

"Wir haben inzwischen 1300 Unterschriften gesammelt, um dem Ganzen mehr Nachdruck zu verleihen", erklärt Heinz Fladt von den Anliegern, der gestern mit einem Stand zum letzten Mal auf dem Wochenmarkt am Westwall präsent war. "Wir sind von der breiten Unterstützung durch die Bevölkerung sehr angetan", betont er.

Massive Kritik gibt es in Richtung der SPD. Es sei "ungeheuerlich", so Fladt, dass ihm vorgeworfen werde, die Unterschriften "mit fragwürdigen Methoden" besorgt zu haben. "Im Gegenteil", ergänzt Siegfried Leigraf, Vorsitzender der Bürgergesellschaft, "SPD, Grüne und die Verwaltung ignorieren einfach den Bürgerwillen." Am kommenden Dienstag will sich die Bezirksvertretung Mitte mit dem Thema befassen.

Fladt und Leigraf haben in dieser Woche trotzdem noch einmal das Gespräch mit der SPD gesucht. Und sie sind mit ihrer Forderung nicht allein, die 100 Meter unmittelbar vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum, die seit 2012 mittels Bake gesperrt sind, einspurig für den Verkehr wieder zu öffnen. "Es hat sich gezeigt, dass unser Anliegen bei den Krefeldern eine breite Unterstützung genießt. Einzelhandel, IHK, Werbegemeinschaft, Bürgervereine und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) bitten Politik und Verwaltung, sich für die Öffnung einer Fahrspur in südlicher Richtung zu entscheiden."

Parallel kritisiert Fladt, dass die Verwaltung den entsprechenden Beschluss des Planungsausschusses vom September 2015 nicht korrekt umgesetzt habe: "Damals wurde der Gestaltung des Platzes zugestimmt, über die Verkehrsführung sollte erst später entschieden werden." Außerdem seien die Verkehrszahlen, die die Verwaltung in diesem Zusammenhang vorgelegt habe, wenig aussagekräftig. "Zur Zählung, die im November 2015 durchgeführt wurde, gibt es keine Vergleichszahlen. Außerdem wurde der Verkehrsfluss vom Süden in Richtung Norden gezählt. Um den geht es bei der Schließung gar nicht", argumentiert Fladt. Und: Die Hauptbelastung - nach der Straßenschließung - für die angrenzenden Anwohner sei freitags und samstags spürbar, die Messungen habe die Verwaltung damals aber mittwochs und donnerstags durchführen lassen. Nach Aussage von Leigraf sollen IHK, Einzelhandel und Werbegemeinschaft noch einmal "auf die freie Befahrbarkeit aller vier Wälle in beide Richtungen als Alleinstellungsmerkmal für Krefeld" hingewiesen haben. Ganz praktische Sorgen um gehbehinderte und ältere Menschen macht sich der DPWV. "Mit der dauerhaften Schließung des Teilstücks würden bestehende Ampelanlagen an der Marktstraße abgebaut und durch Inseln auf der Fahrbahn als Querungshilfe ersetzt. Das sehen die Experten kritisch", sagt Fladt.

Jürgen Wagner, Vorsitzender der FDP Mitte, kann diese Bedenken verstehen: "Die Sperrung verursacht unnötige Umwege und belastet die Anwohner. Zumal die angrenzenden Straßen gar nicht dafür ausgelegt sind, solche Verkehre auf Dauer aufzunehmen. Man kann den Platz gestalten und trotzdem für eine Durchfahrt sorgen", bemerkt der Politiker.

Am Dienstag, 17 Uhr, (Rathaus, Von-der-Leyen-Platz 1, Raum C 2 - "Stadt Venlo") geht es in die nächste Runde: Dann steht die Verkehrsführung vor dem Museum auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Mitte.

(RP)
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