Karneval in Krefeld 135.000 feiern Rosenmontag am Zug

Krefeld · Kurz nach 12.11 Uhr startete der närrische Lindwurm bei strahlendem Sonnenschein am Sprödentalplatz. 1900 Zugteilnehmer, 69 Fest- und Mottowagen, 20 Fuß- und zwölf Musikgruppen waren dabei. Die Polizei am Abend zog eine positive Bilanz.

Karneval Krefeld 2023: Bunte Bilder vom Rosenmontagszug
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So schön war der Rosenmontagszug 2024 in Krefeld

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Krefelds Jecken im Karnevalsrausch: Rund 135.000 Narren haben gestern den Rosenmontagszug gesehen und - anschließend - in der Stadt gefeiert. Das Treiben verlief friedlich, so die Polizei in einer ersten Bilanz. Neun Platzverweise wurden ausgesprochen, fünf Personen kamen in Gewahrsam. Das Paket, das Veranstalter, Stadt und Polizei geschnürt hatten, passte, Sicherheit stand an erster Stelle, aber nicht aufdringlich im Vordergrund. Ein dickes Kompliment gab's von vielen aktiven und zuschauenden Karnevalisten für die Polizei. Sie war überall präsent, sorgte für ein sicheres Gefühl, ohne die Feierlaune zu vermiesen. Absperrungen um die Innenstadt und ein Lkw-Fahrverbot sorgten schon im weiten Umfeld für klare Verhältnisse.

1900 Zugteilnehmer, 69 Fest- und Mottowagen, 20 Fuß- und zwölf Musikgruppen: Das sind die Daten des zwei Kilometer langen Rosenmontagszuges 2018, der sieben Kilometer durch die Stadt zog. Bei den politischen Themen hatten die Narren die Diskussion um Abriss oder Sanierung des Seidenweberhauses aufs Korn genommen. Auch das Eroscenter schaffte es als Motiv in den Zug, tanzende und musizierende Fußgruppen sorgten für Abwechslung, überraschende Akzente in den Verkleidungen begeisterten vor allem die Kleinen. Gruselige Hexen spukten mit borstigen Besen und bemalten Masken über die Uerdinger Straße und erschreckten so manchen kostümierten Beobachter.

Bunt ging es nicht nur bei den Jecken am Straßenrand zu, auch im Zug waren verschiedene Nationalitäten vertreten. Die Kindergruppen - zahlreiche Flüchtlingskinder waren begeistert dabei - wurden von einem Doppelfahrrad mit AKKU-Clownsköpfen angeführt. AKKU steht für "Aktion Kunst und Kultur im Unterricht", eine in der Session 1995/96 gegründete Initiative, die Schulprojekte fördert. "Zusammen feiern und in Krefeld ein klares Zeichen für Toleranz setzen", so Zugleiter Albert Höntges. Zufrieden blickte der Ober-Jeck dabei immer in Richtung Himmel: "Der liebe Gott hat ein Herz für den Karneval. Strahlender Sonnenschein und glückliche Menschen am Zugweg. Was will man mehr?"

Das Wetter zeigte sich am Nachmittag von seiner besten Seite: Zwar pfiff immer wieder mal ein kalter Wind durch Federbüsche und Narrenkappen, doch es blieb fast bis zum Ende des Zugs trocken in der Stadt. Positiv kam auch das Glasverbot an. Wenig Scherben am Zugweg meldete die Straßenreinigung, wenig Schnittverletzungen hieß es auch bei den Sanitätsabteilungen. Das Konzept mit Präsenzstreifen, mobilen Wachen und verstärktem Personal hat sich ausgezahlt.

Nach Ende des Zuges musste die Polizei doch noch eingreifen: Am Friedrichsplatz, wo über vor allem Jugendliche tagsüber gefeiert hatten, kam es am frühen Abend zu einer handfesten Schlägerei. Nach Angaben der Beamten ist die Auseinandersetzung "schnell beendet" und eine Person in Gewahrsam genommen worden. Verletzte habe es keine gegeben haben. Ein weiterer Vorfall ereignete sich zeitgleich am Rathaus-Vorplatz. Dort soll eine Person randaliert haben.

Die Polizei zeigte sich insgesamt mit dem Verlauf des Rosenmontagszuges sehr zufrieden. "Mit wenigen Ausnahmen feierten die Besucher friedlich und ausgelassen in der Krefelder Innenstadt", so ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion. "Die starke Polizeipräsenz zeigte Wirkung - es gab weniger Einsätze als im Vorjahr." Bis 18 Uhr kamen vier Männer und eine Frau vorübergehend ins Polizeigewahrsam, weil sie den Platzverweis missachteten. Zudem wurde ein 30-Jähriger festgenommen. Zunächst hatte auch er lediglich einen Platzverweis ignoriert. Als die Beamten ihn vorübergehend in Gewahrsam nehmen wollten, beleidigte er sie massiv und widersetzte sich der Maßnahme. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren. Es wurden neun Personen vorübergehend in die Betreuungsstelle der Stadt begleitet, davon fünf Minderjährige unter 18 Jahren, weil sie zu viel Alkohol getrunken hatten.

SEITE C 4 und C 5

(RP)
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