Krefeld 1500 Euro Belohnung für Hinweise auf Bankräuber

Krefeld · Innerhalb von sechs Stunden haben verschiedene Täter gleich zwei Krefelder Geldinstitute überfallen. Bei der Sparkasse wurde ein Bankautomat gesprengt. In Forstwald trugen Post-Räuber beim Überfall Karnevalsmasken. Jetzt hat die Sparkasse Krefeld eine Belohnung ausgeschrieben, die zur Ergreifung der Täter führen.

Bis zu 1500 Euro zahlt die Sparkasse Krefeld für Hinweise, die dazu führen, dass die Unbekannten gefasst werden, die den Sparkassen-Automaten der Filiale an der Moerser Straße gesprengt haben. Auch einen Tag nach dem Überfall tappt die Polizei bei der Suche nach den Tätern im Dunkeln. Momentan gebe es keine Hinweise, die auf den Aufenthaltsort der Bankräuber schließen lassen könnten, so ein Sprecher.

Das war passiert: Wo noch eine Minute zuvor der Kundenbereich der Sparkassen-Filiale an der Moerser Straße war, herrscht um 3.40 Uhr an diesem Mittwochmorgen Chaos. Hunderte Glassplitter liegen am Boden, Wand- und Deckenteile hat es zerrissen, Kabel baumeln leblos. Mittendrin steht, kaum noch als solcher zu erkennen, ein Geldautomat. Sein Panzer ist zerborsten, das in ihm gehortete Geld zum Greifen nah.

Die unbekannten Täter wissen: Jetzt müssen sie schnell sein. Denn der Automat ist mit einer Alarmanlage ausgestattet, die bei der Polizei aufgeschaltet ist. Sie haben nicht mehr als 240 Sekunden, um die Geldscheine zusammen zu klauben. Dann nähert sich der erste Polizeiwagen dem Tatort. Doch die schwarz gekleideten Diebe befinden sich zu dem Zeitpunkt bereits auf der Flucht, in einer großen silberfarbenen Limousine, vermutlich in Richtung der Autobahnauffahrt Gartenstadt zur A57.

Der Bankraub gestern — er ist fast eine Art Jahrestag: Am 9. März 2009 sprengten unbekannte Täter schon einmal einen Geldautomaten der Sparkasse Krefeld in die Luft, entkamen mit der Beute. Von ihnen fehlt noch jede Spur. "Seither haben wir unsere Sicherheitseinrichtungen stetig angepasst", erklärt Sparkassen-Sprecher Peter Bauland. "Details kann ich natürlich nicht nennen."

Fakt ist: Die Diebe nutzten ein hoch explosives Gasgemisch aus Methan und Sauerstoff. Und mittlerweile sind zahlreiche Bankautomaten mit einem entsprechenden Gasdetektor ausgestattet. Doch die Täter wissen das und füllen deshalb ihr Gas oft per Kondom ein. Ob das gestern auch der Fall war, untersucht zurzeit das Landeskriminalamt. Die Beamten haben bis gestern Mittag Spuren gesammelt, werden auch die Aufnahmen der Videokamera auswerten.

Die Polizei hat auch schon eine erste Spur. "Es verdichten sich die Hinweise, dass die Täter durch die Detonation Verletzungen erlitten haben. So ist es denkbar, dass sie an einem so genannten Knalltrauma leiden", sagt Polizeisprecher Reiner Behrens.

Keine sechs Stunden nach dem Überfall auf die Sparkasse geht bei der Polizei erneut der Alarm. Um 9.28 Uhr betreten zwei bewaffnete Täter, die hautfarbene Karnevals-Gummimasken tragen, die Postfiliale an der Plückertzstraße in Forstwald. Sie halten der Angestellten Schusswaffen vors Gesicht, zwingen sie, den Tresor zu öffnen. Dann lassen sie sich so genannte Banktaschen mit Bargeld aushändigen und fliehen in einem dunklen BMW in Richtung Forsthaus. Auch von ihnen fehlt zurzeit jede Spur. Es dürfte sich aber nicht um dieselben Täter wie in der Sparkasse handeln.

(RP)
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