Krefeld 2016 wird das Jahr der Umleitungen

Krefeld · Die Stadtwerke Krefeld bauen für 28 Millionen Euro neue Kanäle sowie Trinkwasser-, Gas- und Stromleitungen. Vor allem in der Innenstadt rund um den Ostwall und am Ring werden einige Straßen verengt oder sogar gesperrt.

 Die Sperrung der Straße unter der Brücke der Bahn AG in Linn wegen der Verlegung neuer Gleise soll am kommenden Donnerstagabend aufgehoben werden. Dann sind die 270.000 Euro teuren Arbeiten abgeschlossen.

Die Sperrung der Straße unter der Brücke der Bahn AG in Linn wegen der Verlegung neuer Gleise soll am kommenden Donnerstagabend aufgehoben werden. Dann sind die 270.000 Euro teuren Arbeiten abgeschlossen.

Foto: Thomas Lammertz

Im Stadtgebiet liegen 4500 Kilometer Leitungen, Kanäle und Gleise. "Das sind die Lebensadern der Stadt", erklärte Dorothee Winkmann, Sprecherin der Stadtwerke Krefeld, gestern bei der Vorstellung der Neubauvorhaben, die in diesem Jahr starten und zum Teil bis in den Herbst 2017 hineinreichen. 28 Millionen Euro werden zu diesem Zweck verbuddelt. Die Umsetzung eines solchen Programms ist natürlich mit Verkehrsbehinderungen für Kraftfahrer und auch Radfahrer und Fußgänger verbunden. "Wir werden überall Umleitungen ausschildern und die Einschränkungen so kurz wie möglich halten", versprach Josef Dellen von der SWK Mobil. In bestimmten Fällen werde nachts und am Wochenende gearbeitet, betonte er.

 Die Kanalarbeiten an der Moerser Straße gehen demnächst jenseits des Europarings weiter und dauern noch bis Ende nächsten Jahres.

Die Kanalarbeiten an der Moerser Straße gehen demnächst jenseits des Europarings weiter und dauern noch bis Ende nächsten Jahres.

Foto: Lothar Strücken

Zumeist folgt dem Bau neuer Kanäle die Verlegung von Gas- und Trinkwasserleitungen. Weil dies in der Regel mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten geschieht, wird die Straße mit einer provisorischen Schwarzdecke versehen und später wieder aufgerissen. "Das liegt daran, dass die Kanalrohre relativ kurz sind und die Gas- und Trinkwasserleitungen sehr lang", berichtet Andreas Horster von der Stadtentwässerung.

Für einige Areale gelten so genannte Aufbruchsperren, informierte Uwe Linder von SWK Netze. Fünf Jahre lang dürften die Stadtwerke nur in Notfällen an die Leitungen heran. Das gilt zum Beispiel für den neu zu gestaltenden Joseph-Beuys-Platz vor dem Kaiser Wilhelm Museum. Aus diesem Grund werden dort vorher neue Trinkwasserleitungen verlegt.

Einen Spezialfall stellt auch die neue Stromleitung an der Friedrichstraße dar. Weil die Sparkasse und der Projektentwickler Developer dort den Altbau abreißen und den Neubau "Forum Krefeld" errichten wollen, müssen Leitungen verlegt werden, weil sie sonst offen in der Baugrube liegen würden. Die Kosten übernehme der Bauherr, versicherte Norbert Rech, SWK-Planungsexperte.

Herausragend ist in Krefeld die Entwicklung der Samtweberei. Die Revitalisierung der Immobilie ist ein Modellvorhaben des Landes und soll energetisch komplett saniert werden. Im kommenden Monat soll mit dem Bau einer 260 Meter langen Fernwärmeleitung begonnen werden. Die Arbeiten sollen im Juli abgeschlossen sein.

Kompliziert wird es beim Verlegen einer neuen Gasleitung in der Heideckstraße. Ab den Sommerferien soll es losgehen. Die Schwierigkeit liegt darin, dass das Autohaus Tölke und Fischer dort derzeit neun Millionen Euro investiert, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Der Betrieb muss während der Arbeiten an der neuen Gasleitung auch für Lastwagen erreichbar sein.

Eine Menge Vorhaben können erst - gleichsam mit Verspätung - in diesem Jahr begonnen werden, weil die betroffenen Straßen während des Umbaus der Ostwall-Haltestelle als Ausweichstrecken herhalten mussten. Philadelphiastraße, Neue und Alte Linner Straße, Uerdinger Straße - überall werden neue Leitungen verlegt.

Mehrmals ist der Ring betroffen: In Höhe Moerser Straße wird Kanal verlegt und am Preußenring Höhe Amtsgericht Elektrizitätsleitungen. Bei den Erneuerungen von Gleisen sind einige Projekte schon abgeschlossen: neue Weiche an der Endhaltestelle Rheinhafen und am Bockumer Platz vor dem Rathaus. Am kommenden Donnerstag sind auch die Arbeiten in Linn unter der Brücke der Deutschen Bahn beendet. Die Sperrung wird aufgehoben und die Straße ist für Autos wieder befahrbar. Neue Weichen und Gleise für 300.000 Euro gibt es am Hansa Centrum und unter der Bahnbrücke. Der Abschnitt wird bis zur Saumstraße gesperrt. Auch auf der Uerdinger Straße werden im dritten Quartal dieses Jahres neue Gleise für 300.000 Euro von der Philadelphiastraße bis hin zur Viktoriastraße verlegt. Die Straße ist stadtauswärts gesperrt. Den größten Betrag investieren die Stadtwerke mit 1,15 Millionen Euro während der Sommerferien in die Erneuerung der 600 Meter Gleise auf der Sternstraße und Hülser Straße vom Friedrichsplatz bis zum Oranierring. Zum Programm gehört ferner der Ausbau von acht Straßenbahnhaltestellen.

(RP)
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