Urteil in Krefeld 32-Jähriger erpresst Bekannte mit freizügigen Fotos

Krefeld · Ein angeklagter Familienvater erhielt eine Bewährungsstrafe. Der 32-Jährige hat zugegeben, eine junge Frau, die er über das Internet kennenlernte, mit einem freizügigen Foto erpresst zu haben.

Die Frau hatte sich auf die Forderung eingelassen. Sie deponierte 300 Euro sowie ein Handy und eine Uhr im Wert von insgesamt 1000 Euro in einem Lastwagen auf der Dießemer Straße. Vorher hatte sie allerdings die Polizei informiert. Der Angeklagte ließ die Tat über seinen Verteidiger einräumen. Hintergrund sei erhebliche finanzielle Not aufgrund eines "enormen Spielproblems". An dem Tag im Juni vergangenen Jahres hatte seine hochschwangere Frau schon seine Kleidung in Säcke gepackt und vor die Tür gestellt. Er habe sich nicht nach Hause getraut, weil er auch das Geld für die Erstausstattung des Babys verspielt hatte.

"Es ist kein besonders kompromittierendes Foto", sagte der Richter. Dennoch könne er die Angst der Frau verstehen, dass dieses Bild an die religiöse Familie gesendet werde. Damit hatte der Angeklagte nämlich gedroht. Die 35-Jährige war sichtlich erschüttert. "Ich hab´ immer noch Alpträume", sagte sie. Als seine Mitteilung einging, sie solle zahlen oder er werde das Bild an ihre Familie weiterleiten, habe sie nicht mehr weiterarbeiten können. "Ich kam mir vor wie ihm schlechten Film", schilderte sie unter Tränen.

Trotz Vorstrafen des Angeklagten konnte die Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten noch zur Bewährung ausgesetzt werden.

(BL)
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