Krefeld 40 Jahre Flachsmarkt

Krefeld · Ohne die Linner Vereine würde es den Flachsmarkt nicht geben: Rund 500 Aktive sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass der Flachsmarkt gelingt.

 Auch ein Symbolbild für den Flachsmarkt: Linn ist stolz auf eine nun 40-jährige, ungebrochen lebendige Tradition, die nur dank des fantastischen Einsatzes der Linner Vererine möglich ist.

Auch ein Symbolbild für den Flachsmarkt: Linn ist stolz auf eine nun 40-jährige, ungebrochen lebendige Tradition, die nur dank des fantastischen Einsatzes der Linner Vererine möglich ist.

Foto: bkö

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen zu dem 40. Flachsmarkt, der am 23. und 24. Mai von 10 bis 19 Uhr und am 25. Mai von 10 bis 18 Uhr rund um Burg Linn stattfindet. 300 Handwerker, darunter 20 Handwerker, die ihr altes Handwerk erstmalig präsentieren, erwarten die Organisatoren rund um Alexander Raitz von Frentz, Melanie Teeuwen und Harald Köhnen. Alle Linner Vereine unterstützen die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt tatkräftig. "Eine solch zahlreiche ehrenamtliche Unterstützung für den guten Ruf des Heimatortes findet man nicht mehr so oft", erinnert Köhnen. "Da aber viele Helfer ihre Kinder zu den Arbeiten mitnehmen, lernen die Kinder bereits frühzeitig mitzumachen und so vererbt sich das Engagement über die Generationen hinweg."

Es sind Aufgaben wie das Einsammeln und Entsorgen des Mülls, das Verlegen von Wasserleitungen, Ordnungsdienste, das Aufstellen von Schildern, der Verkauf der Eintrittskarten, die Betreuung von Handwerkern und Besuchern sowie das Herausputzen des Ortsbildes. "Dies ist seit den Anfangstagen so, als der Flachsmarkt noch auf dem Andreasmarkt stattfand", erzählt Raitz von Frentz. "Da wir auch schon seit Kindesbeinen mitmachen, kennen wir die Vorlieben der Vereine gut und die wissen, wo uns der Schuh drückt." So helfen die kräftigen Männer der Artillerie des Linner Schützenvereins beim Auf- und Abbau der Umzäunung des Geländes, die Bückeburger Jäger stellen die Wasserversorgung und die Entsorgung des Abwassers sicher, die Königsgrenadiere versorgen die Handwerker mit Kaffee, der Linner Radfahrerklub besetzt die Kassenhäuschen, Turn- und Sportvereine machen mit, insgesamt sind rund 500 Linnerinnen und Linner im ehrenamtlichen Einsatz.

"Ein bisschen spielt auch das Ambiente mit, das Linn ausstrahlt", ist sich Karl-Heinz Foncken sicher. Der Historiker und Archivar des traditionsreichen Linner Schützenvereins fügt noch an: "Die Helfer haben auch etwas davon, denn nach getaner Arbeit sitzt man zusammen und feiert. Dies kommt dem Zusammenhalt der Vereine und Gruppen zugute." Schließlich profitiert auch das Burgstädtchen als Ganzes von der Arbeit der Helfer: Die erzielten Überschüsse fließen in die Denkmal- und Kulturpflege des alten Rheinstädtchens. "Mit unserem Flachsmarkt haben wir im weiten Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal", erklärt Alexander Raitz von Frentz. Wir sind kein Trödelmarkt, der Verkauf fernöstlicher Billiwaren ist tabu." Zu jedem Stand auf dem Flachsmarkt gehört ein Arbeitsplatz, an dem der Handwerker den Besuchern demonstriert, wie seine Produkte entstehen. Die Besucher können Fragen stellen und erhalten ausführliche Erklärungen zu dem jeweiligen Handwerk, das von der heutigen Technikwelt an den Rand oder in Museen verdrängt worden ist. Marianne Raitz von Frentz und Margarethe Kevenhörster gelingt es aber immer wieder, bei Suchfahrten quer durch Deutschland interessante Handwerker zu verpflichten. So sind in diesem Jahre ein Solinger Scherenschleifer dabei, der die von Besuchern mitgebrachten Haushaltsmesser schärft, ein Motorsägenschnitzer, eine Zwirnknopfmacherin, Kunst aus Fiberglas, Engobemalerei, eine Malschule und Metallgestalter.

Von dem Schirmherrn Heinz-Günter Horn, dem Vorsitzenden des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, wird der Flachsmarkt am Pfingstsamstag um 12 Uhr offiziell eröffnet. Die diesjährige Leopold-Wahlefeld-Plakette geht an das Linner Urgestein Heinrich Thyssen.

Die Veranstalter rechnen mit über 40000 Besuchern, wenn das Wetter mitspielt. "Nicht zu warmes sonniges Wetter brauchen wir schon, um diese Zahl erreichen zu können", hofft Melanie Teeuwen. Die meisten Handwerker zeigen ihre Kunst unter freiem Himmel.

(oes)
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