Krefeld 400 Streikende bei Bahnen und in Kitas

Krefeld · Weitere Arbeitsniederlegungen sind in der kommenden Woche in Krefeld nicht ausgeschlossen.

 Leere herrschte gestern an den Bahnsteigen. Wegen des Streiks fuhren die Busse nach einem Notfahrplan, die Bahnen blieben im Depot.

Leere herrschte gestern an den Bahnsteigen. Wegen des Streiks fuhren die Busse nach einem Notfahrplan, die Bahnen blieben im Depot.

Foto: TL

Mit Warnstreiks hat die Gewerkschaft in Krefeld gestern Druck auf die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes ausgeübt. Betroffen waren Nahverkehr, Stadtverwaltung und Sparkasse. "Für uns war es ein sehr erfolgreiches Signal, das sicher bei den Arbeitebern angekommen ist", erklärte gestern Dominik Kofent, stellvertretender Verdi-Bezirksgeschäftsführer am linken Niederrhein.

Rund 400 Mitglieder haben sich in Krefeld an dem Ausstand beteiligt. Deutliche Auswirkungen soll es in Bereichen der Stadtverwaltung - besonders bei den Kitas - und des öffentlichen Nahverkehrs gegeben haben. Aber auch bei der Sparkasse sei es durch Arbeitsniederlegungen zu Behinderungen gekommen. "Wir gehen davon aus, dass in der nächsten Verhandlungsrunde ein besseres Angebot vorgelegt wird", so Kofent.

Zahlreiche Eltern und Kinder in Krefeld bekamen gestern die Auswirkungen unmittelbar zu spüren. An den Kitas Herbertzstraße, Krützboomweg, Westwall, Florastraße, Arndtstraße, Remscheider Straße und Niederbruchstraße mussten Notgruppen installiert werden. Die Einrichtungen Steckendorfer Straße und Felbelstraße arbeiteten in diesem Punkt zusammen, an der Jakob-Hüskes Straße war ab 15 Uhr geschlossen. In den Kitas Körnerstraße, Kuhleshütte, Prinzenbergstraße und Leuther Straße streikten einzelne Mitarbeiterinnen, der Ablauf wurde nicht wesentlich beeinträchtigt.

Um die Auswirkungen rund um den Streik zu minimieren, hatte sich die Verwaltung vorab vorbereitet. "Die Kita-Leitungen sprechen im Vorfeld mit den Eltern über die zu erwartende Streiksituation und über die mögliche Auswirkung auf die Betreuungsmöglichkeit der jeweiligen Kita", so Stadtsprecherin Angelika Peters. "Wenn zu erwarten ist, dass die Anzahl der Streikenden in einer Einrichtung hoch ist, werden die Eltern gebeten, die Kinder nicht zu bringen. Für dringende Fälle wird eine Betreuung sichergestellt. Entweder werden einzelne Gruppen in den Kitas bereitgestellt oder Kitas, die eng miteinander zusammenarbeiten, organisieren gemeinsam ein Notangebot." Im Hintergrund stehen die Bezirksleitungen morgens ab 7 Uhr telefonisch bereit, um bei besonderen organisatorischen Unwegsamkeiten oder anderen unerwarteten Problemen zu helfen.

Auf den Streik vorbereitet war auch der öffentliche Nahverkehr in der Stadt. "Es fuhren keine Bahnen, aber wir haben mit Ersatzbussen einen Großteil der Fahrgäste befördern können", so Dirk Höstermann, stellvertretender Pressesprecher der Stadtwerke. Die Kunden zeigten Verständnis, zu massiven Problemen sei es nicht gekommen. "Keine Auswirkungen im Kundenbereich", habe es bei der Sparkasse gegeben, erklärt Pressesprecher Peter Bauland.

Ob das in der kommenden Woche jeweils auch so sein wird, ist offen. "Sollte bei den Verhandlungen bis zum Wochenende keine Einigung erzielt werden, ist nicht auszuschließen, dass der Streik in Krefeld wieder aufgenommen wird", sagt Kofent. Die Arbeitnehmer seien dazu jederzeit bereit. Kofent: "Der Ball liegt jetzt im Feld der Arbeitgeber."

(RP)
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