Krefeld 500 Berliner Ballen am vorletzten Tag der Aktion "Spiel ohne Ranzen"

Krefeld · Es ist der zweite Samstag, der vorletzte Tag bei der Krefelder Spielaktion "Spiel ohne Ranzen". Das Wetter ist toll, nicht zu warm und nicht zu kalt. Über die ganze Wiese verteilt spielen und basteln die Kinder oder werden geschminkt. Plötzlich kommen sie alle aus ihren Ecken herausgelaufen und stellen sich brav in einer Reihe auf. Sie wissen ganz genau: Am diesem Samstag, pünktlich um 15 Uhr, gibt es Berliner Ballen - unentgeltlich.

500 Stück sind auf großen Blechen gestapelt und lassen den Wartenden das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wenn genügend für alle da sind, wird eine zweite oder sogar dritte Runde eröffnet. Und wenn das nicht der Fall ist, lassen sich die Kinder so einiges einfallen, um noch einen weiteren der begehrten Berliner zu ergattern. Mit großen Kulleraugen, Unschuldsmiene und einem von Puderzucker weiß verschmierten Mund kommen sie zu Rudolf Weißert und versuchen ihn davon zu überzeugen, dass sie nichts bekommen haben. Dem Obermeister der niederrheinischen Bäcker-Innung Krefeld-Viersen macht seine Aufgabe sichtlich Spaß. Schon seine eigene Tochter hat hier als Kind schöne Sommertage verbracht; für ihn ist die Aktion eines der großen Aushängeschilder Krefelds: "Wir leisten hier einen kleinen Beitrag, der eigentliche Dank gehört den Organisatoren. Und wir hoffen alle, dass es diese Aktion noch lange geben wird!"

Vor 41 Jahren suchten die Organisatoren vom ersten "Spiel ohne Ranzen" Sponsoren und fanden sie bei der Innung. Seitdem gibt es jedes Jahr frisch gebackene Berliner. In diesem Jahr stand Vorstandsmitglied Holger Krocker rund vier Stunden in der Backstube, um aus einem unförmigen Teig die berühmten Berliner entstehen zu lassen. "Durch die Vorfreude und die Süße werden Endorphine freigesetzt und wir werden glücklich. Und wer glücklich ist, der lebt länger", sagt der Obermeister. Dass der Berliner Ballen tatsächlich Glück bringt, das konnte jeder an den zufriedenen, weiß verschmierten Kindergesichtern im Stadtwald sehen.

(RP)
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